Solaranlage richtig berechnen: 5 wichtige Fragen
Photovoltaik ist der große Trend im Hausbau und bei energetischen Sanierungen: Wer eine Solaranlage auf dem eigenen Dach hat, kann sich selbst mit nachhaltigem Strom versorgen und die Energiekosten senken. Damit das funktioniert, muss die Photovoltaikanlage allerdings die richtige Größe haben. Ist die Anlage zu klein, deckt sie nur einen geringen Teil des Haushaltsbedarfs und amortisiert sich im Laufe ihrer Lebensdauer vermutlich nicht. Ist die Anlage zu groß geplant, wird der größte Teil des Solarstroms ins öffentliche Netz eingespeist. Bei einer Einspeisevergütung von aktuell 8,11 Cent pro kWh (Stand Februar 2024) ist auch das finanziell nicht lohnend.
Eine Photovoltaikanlage sollte also so berechnet sein, dass sie die verfügbare Dachfläche, die Gegebenheiten vor Ort und Ihren individuellen Stromverbrauch berücksichtigt. Auf diese Weise ist gesichert, dass Sie möglichst viel Solarstrom im eigenen Haushalt verbrauchen, autarker werden und Ihre Energiekosten langfristig senken.
Ein wichtiger Punkt vorab: Die Tipps, die wir Ihnen mit diesem Beitrag liefern, dienen als Orientierung. Für eine realistische Berechnung der idealen Anlagengröße (Solarmodul-Größe) sollten Sie sich in jedem Fall professionelle Unterstützung holen. Auf Wunsch stellen wir gern den direkten Kontakt zu einem qualifizierten Fachpartner in Ihrer Nähe her.
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Dieser Beitrag möchte Ihnen einen gut verständlichen Einstieg in die Grundfragen geben, die für die Berechnung Ihrer individuellen Solaranlage wichtig sind.
Unser klickbares Inhaltsverzeichnis hilft Ihnen bei der Schnell-Navigation:
Das erwartet Sie hier:
1. Frage: Wie hoch ist Ihr Stromverbrauch pro Jahr?
2. Frage: Wann verbrauchen Sie den meisten Strom?
3. Frage: Wie groß ist die nutzbare Dachfläche?
4. Frage: In welche Himmelsrichtung ist Ihr Dach ausgerichtet?
5. Frage: Wie ist der Neigungswinkel Ihres Daches?
Solaranlage berechnen – am besten im persönlichen Gespräch mit Experten
Was kostet eine Solaranlage auf dem Dach?
Wann lohnt sich eine PV-Anlage?
1. Frage: Wie hoch ist Ihr Stromverbrauch pro Jahr?
Die wichtigste Frage bei der Berechnung der Photovoltaikanlage ist die Frage nach dem eigenen Stromverbrauch. Dabei spielen mehrere Faktoren eine Rolle:
- Größe des Haues
- Anzahl der Personen, die im Haus leben
- Art und Anzahl der Stromverbraucher, z. B. zusätzlicher Strombedarf durch einen Durchlauferhitzer, eine Wärmepumpe oder eine E-Ladestation
Unser Tipp für Sie:
Einen guten Überblick über Ihren Stromverbrauch liefert die Jahresabrechnung Ihres Stromanbieters. Wenn Sie die Jahresabrechnungen der vorangegangenen Jahre vergleichen, können Sie auch sehen, ob sich Ihr Strombedarf in den letzten Jahren gesteigert oder eventuell verringert hat.
Strombedarf im Einfamilienhaus: Beispiele für unterschiedliche Haushaltsgrößen
Haushaltsgröße | Stromverbrauch | mit Warmwasser | mit Wärmepumpe |
---|---|---|---|
2-Personen-Haushalt | 3.000 kWh | 3.600 kWh | 7.000 kWh (6 kW Heizleistung) |
4-Personen-Haushalt | 4.000 kWh | 5.500 kWh | 9.300 kWh (8 kW Heizleistung) |
6-Personen-Haushalt | 5.500 kWh | 6.600 kWh | 12.000 kWh (10 kW Heizleistung) |
2. Frage: Wann verbrauchen Sie den meisten Strom?
Solaranlagen brauchen Sonnenlicht, um Strom zu erzeugen. Zwar liefern moderne Hochleistungsmodule auch bei bedecktem Himmel gute Erträge, aber sobald die Sonne untergeht, ist Schluss. Viele Haushalte haben aber gerade abends den höchsten Strombedarf – dann, wenn Herd und Waschmaschine eingeschaltet werden, der Fernseher läuft und vielleicht das Duschwasser elektrisch erwärmt wird.
Aus diesem Grund sollten Sie bei der Berechnung Ihrer Photovoltaikanlage nicht nur die Solarmodule, sondern unbedingt auch einen Stromspeicher mit einrechnen. Die leistungsstarken Lithium-Ionen-Batteriespeicher werden im Hauswirtschaftsraum oder im Keller installiert und speichern den erzeugten Solarstrom, sodass er abends oder an Regentagen verfügbar ist.
Als Faustregel kann man sagen, dass Sie sich mit einer Solaranlage zu 30 Prozent selbst mit Strom versorgen können. Mit einem Stromspeicher steigt der Grad der Selbstversorgung auf bis zu 70 Prozent. Damit wird Ihr Haushalt noch autarker und Sie sparen Energiekosten.
Die Größe des SENEC Speichers muss auf die Größe der Solaranlage und auf Ihren Strombedarf abgestimmt werden. Auch hier sollten Sie sich von Profis beraten lassen, die Ihnen die passenden Anlagengröße berechnen. Eine gute Orientierung bietet unser Beitrag „Photovoltaik-Speicher nachrüsten“ – hier finden Sie Informationen zur benötigten Speichergröße und worauf Sie achten sollten.
3. Frage: Wie groß ist die nutzbare Dachfläche?
Mit Blick auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz kann man sagen: Eine Photovoltaikanlage lohnt sich auch auf kleinen Dachflächen. Wenn Sie Ihren Haushalt möglichst autark mit Solarstrom versorgen und möglichst wenig Strom aus dem öffentlichen Netz beziehen möchten, sollte allerdings ausreichend Dachfläche für eine entsprechend große Anlage zur Verfügung stehen. Die nutzbare Dachfläche entspricht dabei nicht immer der verfügbaren Dachfläche.
Verfügbare Dachfläche
Die Gesamtfläche des Daches, lässt sich z. B. anhand von Bauplänen ermitteln oder indem Sie Länge und Breite des Daches selbst ausmessen.
Nutzbare Dachfläche
Die Dachfläche, die tatsächlich für die Installation von PV-Modulen geeignet ist – also die verfügbare Dachfläche abzüglich Dachfenstern, Schornsteinen, Leitungen oder starker Verschattung durch hohe Bäume.
Dachfläche – Rechen-Beispiel für ein Einfamilienhaus
Bei einem Einfamilienhaus mit klassischem Satteldach sind die zwei Schrägflächen meist um die 50 m² groß – das Haus hat also insgesamt 100 m² verfügbare Dachfläche.
Gibt es in beiden Schrägflächen jeweils zwei Dachfenster nebeneinander mit je 1,60 m² Fläche, reduziert sich die nutzbare Dachfläche auf jeder Seite um etwa 10 m², da die Solarmodule nur mit etwas Abstand um die Dachfenster herum installiert werden können – es stehen also insgesamt nur rund 80 m² nutzbare Dachfläche zur Verfügung.
Steht das Haus an der Grundstücksgrenze und in unmittelbarer Nähe zu einem weiteren Gebäude, wird eventuell ein Teil der Dachfläche durch das Nachbarhaus verschattet. Zudem dürfen die PV-Module nur mit einem Mindestabstand zu angrenzenden Gebäuden installiert werden. Hier kann sich die nutzbare Dachfläche noch einmal um 10–30 m² reduzieren.
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4. Frage: In welche Himmelsrichtung ist Ihr Dach ausgerichtet?
Die Ausrichtung des Daches ist entscheidend für die Leistung der Photovoltaikanlage. Die Rechnung ist einfach: Die Sonne wandert im Laufe des Tages von Osten über Süden nach Westen – mittags, wenn sie im Süden steht, ist die Sonnenenergie am stärksten. Ist das Dach nach Süden ausgerichtet, kann die PV-Anlage diese Energie optimal nutzen und erzielt hohe Erträge.
Allerdings lohnen sich Solaranlagen nicht nur für Süddächer: Moderne Hochleistungsmodule bringen auch bei geringerer Sonneneinstrahlung gute Erträge.
- Süddächer sind ideal für PV-Anlagen, insbesondere mit der entsprechenden Dachneigung (siehe unten).
- Auch nach Südosten oder Südwesten ausgerichtete Dächer bringen gute Erträge, da die Anlage auf diese Weise nicht nur von der Mittagssonne profitiert, sondern auch schon in den Morgen- bzw. Abendstunden direkte Sonneneinstrahlung bekommt.
- Satteldächer in Ost-West-Richtung bringen etwa 20 % geringere Erträge als reine Süddächer. In vielen Fällen lohnt sich eine Solaranlage auf Ost-West-Dächern aber trotzdem, wenn die Dachneigung stimmt und ausreichend nutzbare Dachfläche zur Verfügung steht.
- Nach Norden ausgerichtete Dächer eignen sich nicht für die Installation einer Solaranlage. Mögliche Alternativen wären Solarmodule an der Hausfassade oder auf dem Grundstück, allerdings steht hier oft nicht genug Fläche zur Verfügung, um eine Anlage effizient zu betreiben.
5. Frage: Wie ist der Neigungswinkel Ihres Daches?
Man merkt es vielleicht nicht auf den ersten Blick, aber Hausdächer können ganz unterschiedlich steil sein. Auch bei klassischen Satteldächern unterscheiden sich die Neigungswinkel teils erheblich. Für die Planung einer Solaranlage spielt der Neigungswinkel des Daches eine große Rolle: Denn die Dachneigung entspricht in der Regel dem Winkel, in dem die Sonnenstrahlen auf die Solarmodule auftreffen.
Die höchste Leistung erzielen die Solarpanele, wenn die Sonne senkrecht, also im 90°- Winkel auf die Solarzellen trifft. Allerdings bleibt der Winkel der Sonneneinstrahlung nicht konstant, weil sich der Sonnenstand im Tages- und Jahresverlauf permanent verändert. Es gibt daher keine Möglichkeit, ständig einen optimalen Einstrahlwinkel zu erhalten.
Hochrechnungen haben ergeben, dass Photovoltaikanlagen auf Dächern mit einem Neigungswinkel zwischen 30° und 40° optimale Erträge bringen. In Süddeutschland liegt der genaue Durchschnittswert bei 37°, in Norddeutschland bei 32°.
In der Regel haben Satteldächer in Deutschland einen Neigungswinkel zwischen 15° und 45°. Diese Dächer eignen sich mit einer entsprechenden Unterkonstruktion alle für die Installation von Solarmodulen.
Gibt es Neigungswinkel, die sich nicht für Photovoltaik eignen?
Auf Flachdächern und Pultdächern liefern Photovoltaikanlagen meist keine ausreichenden Erträge. Die Solarmodule würden nur beim Höchststand der Sonne gute Erträge liefern, in den Stunden davor und danach wäre der Einfallwinkel der Sonne zu flach.
Eine mögliche Lösung sind Unterkonstruktion mit einer Aufständerung, durch die die PV-Module auf dem Flachdach in den geeigneten Winkel gebracht werden. Diese Unterkonstruktionen verursachen allerdings zusätzliche Kosten und verändern die Optik des Hauses.
Solaranlage berechnen – am besten im persönlichen Gespräch mit Experten
Wer online sucht, der findet auf Anhieb eine ganze Reihe Kostenbeispiele und Online-Rechner, um die geplante Photovoltaikanlage zu berechnen. Diese Seiten mögen zur Orientierung dienen – zuverlässige Angaben sollten Sie aber nicht erwarten. Photovoltaikanlagen sind komplexe Systeme, die für jeden Haushalt individuell geplant und konfiguriert werden müssen.
Ein Online-Rechner kann nicht alle baulichen Gegebenheiten und Ihre persönlichen Verbrauchsmuster mit einbeziehen. Dazu kommt: Pauschale Rechenbeispiele können Sie nicht beraten, etwa mit Blick auf Fördermöglichkeiten, Produktauswahl und eine zukunftsfähige 360-Grad-Energielösung.
Ein persönliches Beratungsgespräch ist daher immer die beste Option, gerade wenn Sie Zweifel haben, ob sich Photovoltaik für Ihr Haus überhaupt lohnt. Qualifizierte Fachleute können alle Ihre Fragen beantworten und die Solaranlage für Sie berechnen – zu aktuellen Marktpreisen und unter Berücksichtigung aller Installations- und Nebenkosten.
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Was kostet eine Solaranlage auf dem Dach?
Grundsätzlich kann man sagen: Eine Photovoltaikanlage ist immer eine erhebliche Investition, die wohl überlegt sein will. Pauschale Preise gibt es allerdings nicht, dazu sind die Faktoren und die Anforderungen der einzelnen Haushalte zu unterschiedlich.
Einen guten ersten Überblick, wie sich die Kosten für eine Solaranlage zusammensetzen und wann sich die Anlage rechnet, finden Sie in unserem Beitrag Wie viel kostet eine Solaranlage auf dem Dach?
Wann lohnt sich eine PV-Anlage?
Ob und wann sich eine Photovoltaikanlage auf dem Dach lohnt, ist eine Frage der Perspektive. In finanzieller Hinsicht kann es gut und gerne 15 Jahre dauern, bis sich die Solaranlage amortisiert hat. Dabei gilt: Je mehr Solarstrom sie selbst nutzen, desto eher rechnet sich die Anlage. Das Einspeisen von Solarstrom ins öffentliche Netz lohnt sich mittlerweile nicht mehr, seit die Einspeisevergütung drastisch gesenkt wurde.
Betrachtet man Photovoltaik aus dem Blickwinkel der Nachhaltigkeit, lohnt sich eine eigene Solaranlage eigentlich immer. Gerade durch die Kombination aus Photovoltaik und Stromspeicher können Sie einen noch größeren Teil Ihres Eigenbedarfs mit Solarstrom decken. So versorgen Sie Ihren Haushalt unabhängiger und nachhaltiger und machen einen großen Schritt in Richtung zukunftsfähige Energielösung. Sprechen Sie uns gern jederzeit an, um herauszufinden, wie Ihre individuelle Photovoltaik-Lösung aussehen sollte.
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Wie setzen sich die Kosten für eine Solaranlage zusammen? Was müssen Sie beachten?
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