Ein gut beleuchtetes Haus bei Stromausfall in der Nacht.

Notstrom mit Solaranlage und Stromspeicher

Auch wenn Stromausfälle bei uns eher die Ausnahme sind, kann es doch passieren, dass plötzlich der Strom wegbleibt. Waren es bisher meist Unwetter oder Unfälle, die solche kurzzeitigen Blackouts ausgelöst haben, sorgen sich viele Menschen mittlerweile auch um Versorgungslücken. Das Thema Notstromversorgung ist daher aktueller denn je – und insbesondere die Notstromversorgung mit Solarenergie, die keine Kraftstoffvorräte benötigt und keine Emissionen verursacht. Wir erklären in diesem Beitrag, wie Notstrom mit Solar funktioniert und welche Voraussetzungen für eine inselfähige Notstromlösung erfüllt sein müssen.

Was bedeutet Notstrom?

Der Begriff Notstrom bzw. Notstromversorgung bezeichnet die Sicherstellung der Versorgung mit Strom, wenn das öffentliche Stromnetz ausfällt. In öffentlichen Einrichtungen, in Unternehmen und in der kritischen Infrastruktur kommen dabei meist batteriegestützte USV (Geräte zur unterbrechungsfreien Stromversorgung) oder kraftstoffbetriebene Notstromaggregate zum Einsatz.

Bezogen auf eine Photovoltaikanlage bedeutet Notstrom, dass Sie Ihren Haushalt bei Stromausfall über den Stromspeicher weiterhin versorgen können. 

Beachten Sie: Nicht jeder Stromspeicher liefert bei Stromausfall automatisch weiter Strom! Theoretisch ist der in den Batteriemodulen gespeicherte Solarstrom zwar weiterhin verfügbar. Aber der Wechselrichter, der den Strom für Ihren Haushalt verfügbar macht, schaltet sich bei einem Stromausfall automatisch aus. Nur wenn Ihr System über eine Notstromschalteinrichtung verfügt, lässt sich der Wechselrichter bei einer Stromunterbrechung wieder aktivieren und Sie können den Strom aus dem Speicher nutzen. 

Sie können Ihren Stromspeicher schon beim Kauf mit einem Notstromschalter ausstatten oder diesen nachträglich installieren lassen. Zunächst müssen Sie sich aber entscheiden, ob Sie eine Notstrom- oder eine Ersatzstromversorgung für Ihr Zuhause möchten.

Notstrom, Ersatzstrom, Inselstrom - Was ist der Unterschied?

Es gibt mehrere Möglichkeiten einer Notstromversorgung über den PV-Speicher. Sie unterscheiden sich vor allem in der Leistungskapazität und -dauer.

 

Notstrom: Minimalversorgung bei Stromausfall

Notstrom ist die einfachste Versorgungslösung über einen Speicher. Bei Stromausfall wird ein ausgewählter einphasiger Stromanschluss – zum Beispiel eine Doppelsteckdose – weiter über den Stromspeicher versorgt. Der Notstrom muss entweder von Hand aktiviert werden oder läuft automatisch an. Als günstigste Backup-Lösung sichert Notstrom nur das Versorgungsminimum für Ihren Haushalt

 

Ersatzstrom: Alle wichtigen Haushaltsgeräte sind versorgt

Eine Ersatzstromlösung versorgt die wichtigsten Haushaltsgeräte im Falle eines Stromausfalls weiterhin mit Strom. Welche Verbraucher versorgt werden sollen, wählen Sie zuvor aus – daraus ergibt sich auch, ob Sie eine einphasige oder eine dreiphasige Ersatzstromversorgung (z. B. für den Herd oder mehrere Geräte in Ihrem Haushalt an verschiedenen Steckdosen) benötigen. Die Ersatzstromversorgung schaltet sich bei Stromausfall automatisch ein, auch wenn Sie schlafen oder nicht zuhause sind. Es kann allerdings einige Minuten dauern, bis sie anläuft. 

 

Inselstrom: Versorgungssicherheit bei längeren Stromausfällen

Per Definition funktioniert eine Inselstromversorgung unabhängig vom öffentlichen Stromnetz, ist also meist nicht einmal mit diesem verbunden. Aber auch eine Ersatzstromlösung über den Stromspeicher kann Ihren Haushalt im Ernstfall inselfähig machen. Ihr Haushalt muss für den Fall des Netzausfalls dann temporär vom öffentlichen Netz getrennt werden, da dieses sonst aus Ihrem Batteriespeicher mitversorgt würde – was natürlich nicht funktioniert. Bei entsprechender Konfiguration lädt sich der Stromspeicher über die Photovoltaikanlage dann immer wieder mit Strom auf. Ein inselstromfähiger Stromspeicher bietet Ihnen also maximale Versorgungssicherheit für länger anhaltende Unterbrechungen

Ist Notstrom mit Solar sinnvoll?

Verglichen mit vielen anderen Ländern der Welt ist die Stromversorgung in Deutschland insgesamt sehr stabil. Das bestätigt auch die Bundesnetzagentur, die alle gemeldeten Stromausfälle deutschlandweit übers Jahr dokumentiert und daraus einen Jahresdurchschnitt pro Haushalt (sog. Letztverbraucher) errechnet. Das folgende Diagramm gibt Ihnen einen guten Überblick. 

Im Jahr 2021 lag die durchschnittliche Unterbrechung der Stromversorgung bei 12,7 Minuten pro Haushalt – etwa zwei Minuten mehr als im Vorjahr.  Überdurchschnittlich häufig fiel der Strom in den eher dünn besiedelten Bundesländern wie Brandenburg, Sachsen und Thüringen aus. Dichter besiedelte Länder wie Berlin und Nordrhein-Westfalen dagegen hatten im Schnitt weniger Unterbrechungen.
 

Das Diagramm zeigt den durchschnittlichen jährlichen Stromausfall in Deutschland von 2006 bis 2021.

Trotz der hohen Zuverlässigkeit der Stromversorgung ist die Zahl der Stromausfälle im letzten Jahr erstmals wieder gestiegen. Das kann auch daran liegen, dass extreme Wetterereignisse in Deutschland zunehmen: Sturm, Gewitter, Überschwemmungen oder extremer Schneefall können die Stromversorgung unterbrechen. Bisher sind solche Vorfälle glücklicherweise die Ausnahme. Aber eine Notstromlösung mit Photovoltaik gibt Ihnen die Sicherheit, dass Sie im Ernstfall nicht im Dunkeln sitzen. 

Welcher Stromspeicher eignet sich für die Notstromversorgung?

Grundsätzlich eignet sich jeder Heimspeicher für die Notstromversorgung – schließlich ist der Speicher im Wesentlichen eine große, extrem leistungsfähige Batterie. Damit Sie den gespeicherten Solarstrom bei einem Stromausfall nutzen können, benötigen Sie allerdings einen integrierten Notstromschalter. Dieser bewirkt, dass der Wechselrichter, der sich bei einem Ausfall automatisch abschaltet, wieder anläuft – entweder automatisch oder durch manuelles Anschalten. Der Notstromschalter lässt sich bei den meisten Speichermodellen problemlos nachrüsten.

Achten Sie bei der Wahl des Stromspeichers auf qualitativ hochwertige Batteriemodule und individuelle Leistungskapazitäten: So stellen Sie sicher, dass der Speicher Ihren Haushaltsverbrauch optimal abdeckt und im Notfall ausreichend Strom für die Grundversorgung verfügbar ist. SENEC Speicher zum Beispiel sind in Kapazitätsgrößen von 2,5 kWh bis 10 kWh erhältlich. Zudem verfügen unsere Speicher über ein integriertes Energie-Management-System (EMS). Das intelligente Steuerungssystem hilft Ihnen, Ihre Stromerzeugung und den Strombedarf jederzeit im Blick zu behalten und so Ihren Stromverbrauch im Alltag zu optimieren, um nachhaltiger zu leben. Für den SENEC Home V3 ist optional das Notstrompaket SENEC.Backup power verfügbar, mit dem Sie sich eine Notstrom- oder Ersatzstromversorgung über die Photovoltaikanlage sichern. 

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Finden Sie die PV-Notstromversorgung, die zu Ihren Bedürfnissen passt

Auch wenn Stromausfälle in Deutschland eher die Ausnahme sind, ist es ein gutes Gefühl zu wissen, dass der eigene Haushalt im Notfall versorgt ist. Noch besser ist es, wenn Sie Ihre Stromversorgung mit günstigem, umweltfreundlichem Solarstrom sichern, ohne dass eine Kraftstoffbevorratung oder die Wartung großer Aggregate erforderlich sind. 

Damit der Notstrom über die Solaranlage effektiv funktioniert, sollten Sie eine Lösung finden, die auf Ihren Haushalt, Ihre PV-Anlage und auf Ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Lassen Sie sich daher insbesondere beim Nachrüsten Ihres Stromspeichers professionell beraten, welche Notstromlösung zu Ihnen passt. 
 

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