Eine Hand streicht über ein Photovoltaik-Dach ohne Ziegel.

Indach Photovoltaik: Lohnt sich die Montage?

Bei einer Indach-Photovoltaikanlage werden die Solarmodule direkt in das Dach integriert, anstatt darauf aufgesetzt zu werden. Diese Lösung überzeugt nicht nur durch ihr elegantes Design, sondern auch durch ihre Langlebigkeit und hohe Effizienz. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr über die Funktionalität und welche Vor- und Nachteile diese Lösung bietet.

Was ist Indach-Photovoltaik?

Indach-Photovoltaik oder auch dachintegrierte Photovoltaik bezeichnet Solarsysteme, bei der Solarmodule direkt in die Dachstruktur integriert werden. Diese Methode unterscheidet sich von der klassischen Aufdach-Montage, bei der die Module auf einer bestehenden Dacheindeckung befestigt werden.  

Das Fraunhofer ISE hat bereits herausgefunden, dass Solarmodule an Gebäuden ein riesiges Potenzial haben und viel zur klimafreundlichen Energieerzeugung beitragen können. Durch die steigende Nachfrage nach nachhaltigen und optisch ansprechenden Lösungen gewinnt Indach-Photovoltaik zunehmend an Bedeutung. Besonders in Neubauten wird diese Technik immer häufiger eingesetzt.

Wie werden Indach-Solarmodule ins Dach integriert?

Bei einer Indach-Photovoltaikanlage ersetzen die Solarmodule die herkömmliche Dachmaterialien wie Dachziegel und übernehmen deren Schutzfunktion. Damit verschmelzen sie optisch mit dem Dach und wirken nicht als aufgesetzte Ergänzung. Verschiedene Materialien wie Glas, Metall oder spezielle Solardachziegel werden zur Integration verwendet, da diese Materialien für eine hohe Witterungsbeständigkeit sorgen. Dachintegrierte Photovoltaik kann beispielsweise auch mit Dachfenstern und Dämmungen kombiniert werden, um eine effiziente und nachhaltige Nutzung der Dachfläche zu gewährleisten.

Das Solarmodul 380M von Senec in komplett schwarzer Farbe.
Infobox

Falls Sie bereits ein Eigenheim besitzen, schauen Sie sich gern unsere SENEC.Solar-Module an. Diese lassen sich einfach auf Ihrem bestehenden Dach installieren und bieten eine effiziente Lösung zur Nutzung von Solarenergie.

Was muss bei einer Indach-Photovoltaikanlage beachtet werden?

Bei der Installation einer Indach-Photovoltaikanlage müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden, um eine optimale Integration und Effizienz zu gewährleisten. Die Kosten für eine Indach-Photovoltaikanlage variieren stark, abhängig von Faktoren wie der Größe der Anlage, den verwendeten Materialien und der spezifischen baulichen Situation des Gebäudes. Im Gegensatz zu klassischen Aufdach-Systemen, bei denen die Solarmodule auf die bestehende Dachfläche montiert werden, ersetzen Indach-Systeme sowohl die Dacheindeckung als auch die Solarmodule. Dies erfordert eine präzise Integration der Module in die Dachstruktur, was zusätzliche Planungs- und Anpassungsaufwände mit sich bringt. Dadurch können die Kosten für Anschaffung und Installation von Indach-Photovoltaikanlagen höher ausfallen. Dachintegrierte Photovoltaikanlagen werden jedoch genauso wie Aufdach-Systeme durch verschiedene Förderprogramme unterstützt. Dazu gehören Zuschüsse, Steuervergünstigungen und zinsgünstige Kredite, die die Anschaffungskosten reduzieren können. Wir empfehlen Ihnen eine professionelle Beratung, um alle Anforderungen der Dachkonstruktion zu berücksichtigen und die passende Lösung zu finden.

Mehr zu Photovoltaik-Förderungen erfahren Sie in unserem Beitrag dazu. 

Solarrechner 1
Mensch hält Tablet in den Händen mit Anzeige darauf

Sie möchten wissen, ob sich eine PV-Anlage für Sie lohnt?

Starten Sie jetzt unseren Solar-Rechner und erhalten Sie Ihr persönliches Solar-Exposé für einen ersten Überblick.

Solarrechner starten

Für wen eignet sich Indach-Photovoltaik?

Dachintegrierte Photovoltaikanlagen sind besonders für Neubauten geeignet, da die Module bereits in die Planungsphase einbezogen werden können. Dadurch lässt sich eine optimale Integration in die Dachkonstruktion gewährleisten, was das Dach funktional und optisch ansprechend macht. Zudem können die Kosten für die Dacheindeckung von Anfang an eingespart werden.

Doch auch für bestimmte Sanierungsprojekte kann Indach-Photovoltaik eine interessante Option sein. Wenn beispielsweise eine Dachsanierung erforderlich ist, kann die Kombination aus neuer Dacheindeckung und Photovoltaik eine umweltfreundliche und wirtschaftlich vorteilhafte Lösung bieten. Zudem werden dachintegrierte PV-Anlagen zunehmend auch für gewerbliche und öffentliche Gebäude genutzt, um sowohl architektonische als auch energetische Vorteile zu vereinen.

Gut zu wissen

Photovoltaik muss nicht nur auf dem Dach installiert werden – auch die Fassade kann genutzt werden, um Solarstrom zu erzeugen. Mit modernen Dünnschichtmodulen oder flexiblen Solarfolien lässt sich die Fassade eines Gebäudes effektiv für die Energiegewinnung nutzen, ohne die Architektur zu beeinträchtigen. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Magazinbeitrag.

Welche Vor- und Nachteile hat eine dachintegrierte Photovoltaikanlage?

Indach-Photovoltaikanlagen bieten zahlreiche Vorteile, die sie besonders für Neubauten und Sanierungen attraktiv machen:

  • Widerstandsfähigkeit: Die Module sind direkt mit der Dachkonstruktion verbunden, was nicht nur einen besseren Schutz vor Witterungseinflüssen wie Hagel und mechanischen Belastungen bietet, was sie dadurch langlebiger macht.
  • Platzsparend: Es werden keine zusätzlichen Halterungen oder Unterkonstruktionen benötigt, was Platz spart und die Installation je nach Projekt vereinfachen kann.
  • Optik: Die Module sind direkt in die Dachfläche integriert, was ein harmonisches Gesamtbild erzeugt.
  • Außerdem: Durch die optische Integration in das Gebäude eignet sich dachintegrierte Photovoltaik häufig auch für denkmalgeschützte Gebäude.

 

Trotz der vielen Vorteile gibt es auch einige Herausforderungen, die bei der Planung und Installation berücksichtigt werden müssen:

  • Installation und Kosten: Die Installation ist komplexer als bei Aufdach-Photovoltaikanlagen, was zu höheren Anschaffungskosten führt und mehr Planungsaufwand erfordert.
  • Wartungsanforderungen: Die Wartung und Reparatur ist aufwendiger, da die Module fest in die Dachstruktur integriert sind, was den Austausch einzelner Komponenten erschwert.  
  • Nicht für alle Dachtypen geeignet: Indach-Solaryysteme sind nicht für alle Dachtypen geeignet. Am besten funktionieren Satteldächer und Steildächer. 

Vergleich: Indach vs Aufdach

 

Kriterium  Indach-Photovoltaik  Aufdach-Photovoltaik
Installation Aufwändig und komplex, erfordert präzise Integration in die Dachstruktur Einfacher, da die Module auf der bestehenden Dachfläche montiert werden
Kosten Höhere Investitionskosten zwischen 350 und 55 € pro m², insbesondere bei Nachrüstungen im Altbau Günstiger mit Kosten von 165 bis 250 € pro m², da weniger bauliche Anpassungen nötig sind
Dachfläche Die Module ersetzen die Dacheindeckung und nutzen die gesamte Dachfläche zur Energieerzeugung. Nur Satteldächer und Steildächer mit mind. 20% Die Solarmodule werden zusätzlich zur bestehenden Dachfläche montiert und belasten diese. Alle Dachformen durch Aufständerung auch Neigungswinkel anpassbar
Wartung  Aufwändiger, da die Module fest in die Dachstruktur integriert sind  Einfacherer Zugriff auf Module
Energieeffizienz Geringfügig reduziert (3–10 % weniger Ertrag) aufgrund schlechterer Hinterlüftung und Wärmeabfuhr Bessere Kühlung durch Hinterlüftung, was die Effizienz erhöht
Förderungen Anspruch auf KfW-Effizienzhaus-Förderung, da sie Teil der Gebäudehülle sind allgemeine Förderungen für Photovoltaikanlagen verfügbar
SENEC.Newsletter - Alles was Sie für Ihre persönliche Energiewende wissen müssen
Newsletter auf I Pad

Sie möchten regelmäßig spannende Fakten und aktuelle Infos rund um Photovoltaik und Co. erhalten? Dann registrieren Sie sich für unserem SENEC.Newsletter für Interessenten und freuen Sie sich auf exklusive Inhalte und vielseitige Lesetipps.

Hier anmelden

Fazit und Ausblick

Eine dachintegrierte PV-Anlage ist eine nachhaltige und ästhetische Alternative zur klassischen Aufdach-Anlage, besonders für Neubauten. Trotz höherer Anfangskosten bietet sie langfristige wirtschaftliche und ökologische Vorteile. Sie lohnt sich also besonders für Eigentümer, die ein neues Haus planen. Eigentümer bestehender Gebäude sollten hingegen aus Kostengründen eher auf ein Aufdach-Solarsystem zurückgreifen. Während Indach-Photovoltaik ideal für nachhaltige Baukonzepte ist, bleibt die klassische Aufdach-Anlage eine bewährte Option. Der Markt wächst stark, und bis 2045 werden in Deutschland bis zu 400 Gigawatt Solarkapazität benötigt. Theoretisch könnten Gebäude sogar bis zu 1000 Gigawatt Solarenergie liefern und so einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende leisten.

Transparente Solarmodule: Der neue Standard auf Privatdach- und auf Freiflächenanlagen?
Die Sonne scheint durch ein transparentes Solarmodul, dass als Carport-Dach eingesetzt wird und gleichzeitig Solarstrom produziert.

Wie effektiv sind die transparenten Solarmodule? Und wann lohnen sie sich?

Dachneigung berechnen: So geht es ganz einfach.
PV-Module auf verschiedenen Dachneigungen

Die Dachneigung ist der Winkel, den das Dach mit der Horizontalen bildet, und wird in Grad oder...