
Warmwasser mit Solar: Solarthermie oder Photovoltaik?
Immer mehr Hausbesitzer setzen auf Solarenergie zur Warmwasserbereitung, doch oft stellt sich die Frage: Solarthermie oder Photovoltaik? Beide Systeme nutzen die Sonne, arbeiten jedoch nach unterschiedlichen Prinzipien. In diesem Beitrag vergleichen wir beide Technologien und zeigen, welche Lösung sich für welchen Bedarf am besten eignet.
Was ist der Unterschied zwischen beiden Konzepten?
Bei der Nutzung von Sonnenenergie zur Warmwasserbereitung stehen zwei zentrale Technologien zur Verfügung: Solarthermie und Photovoltaik. Beide Systeme nutzen Sonnenlicht, unterscheiden sich jedoch deutlich in ihrer Funktionsweise, ihrem Aufbau und der Art der Nutzung. Solarthermie eignet sich speziell zur direkten Erwärmung von Wasser, z. B. für Trinkwasser oder Heizungsunterstützung. Photovoltaik hingegen erzeugt Strom, der auch zur Wassererwärmung genutzt werden kann, z. B. über Heizstäbe oder Wärmepumpen.
Solarthermie: Sonnenstrahlung wird durch Solarkollektoren in Wärme umgewandelt. Diese wird über eine Wärmeträgerflüssigkeit an einen Warmwasserspeicher übertragen. Das erwärmte Wasser steht dann für den täglichen Bedarf zur Verfügung – etwa zum Duschen, Spülen oder Heizen.

Photovoltaik: Hier wandeln Solarzellen Sonnenlicht in elektrischen Strom um. Dieser Strom kann für sämtliche Haushaltsanwendungen genutzt werden – auch zur Warmwasserbereitung, meist über einen Heizstab oder eine Wärmepumpe. Die Methode ist flexibler, aber energetisch etwas weniger effizient, wenn ausschließlich Warmwasser erzeugt werden soll.

In Deutschland liegt der durchschnittliche tägliche Warmwasserverbrauch pro Person bei etwa 30 bis 50 Litern – je nach Duschverhalten, Haushaltsgröße und Ausstattung. In einem Vierpersonenhaushalt kommen so schnell über 40.000 Liter Warmwasser pro Jahr zusammen. Rund 12–15 % des gesamten Energieverbrauchs im Haushalt entfallen also auf die Warmwasserbereitung. Wenn dieses Wasser mit Solarenergie erwärmt wird, spart das nicht nur Energie, sondern reduziert auch den Ausstoß von klimaschädlichem CO₂.

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Wann lohnt sich welche Lösung?
Ob Solarthermie oder Photovoltaik die bessere Wahl ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab – etwa vom Energiebedarf Ihres Haushalts, der Ausrichtung und Größe des Daches sowie dem Verhältnis zwischen Warmwasser- und Strombedarf.
Wenn Sie in erster Linie Warmwasser erzeugen möchten und Ihr Dach gut zur Sonne hin ausgerichtet ist, stellt die Solarthermie eine besonders effiziente und wirtschaftliche Lösung dar. Sie eignet sich ideal für Haushalte mit geringem zusätzlichem Stromverbrauch oder bereits vorhandenen Stromquellen und kann sowohl im Neubau als auch bei der Sanierung bestehender Heizsysteme einfach integriert werden. Mit einer gut geplanten solarthermischen Anlage lassen sich in einem Vierpersonenhaushalt bis zu 60–70 % des jährlichen Warmwasserbedarfs decken – je nach Standort und Nutzung.
Photovoltaik hingegen empfiehlt sich, wenn Sie nicht nur Warmwasser erzeugen, sondern gleichzeitig auch Strom für Haushaltsgeräte, Wärmepumpen oder ein E-Auto bereitstellen möchten. Der erzeugte Strom kann flexibel genutzt, gespeichert oder ins Netz eingespeist werden – was langfristig finanzielle Vorteile mit sich bringt. Besonders in Kombination mit einem Stromspeicher bietet eine Photovoltaikanlage mehr Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz, auch wenn die Investitionskosten zunächst etwas höher liegen.
Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) fördert der Staat den Einbau oder die Erweiterung einer Solaranlage zur Warmwasserbereitung mit attraktiven Zuschüssen, ergänzt durch zinsgünstige Kredite. Wichtig ist, dass Sie diesen rechtzeitig vor der Vergabe von Liefer- und Leistungsverträgen beantragen.
Integration in Ihr Heizsystem
Egal für welche Technologie Sie sich entscheiden: Die Integration in ein bestehendes Heizsystem ist in der Regel unkompliziert möglich. Sowohl Solarthermie als auch Photovoltaik lassen sich mit klassischen Heizsystemen wie Gas- oder Ölheizungen oder auch mit modernen Wärmepumpen kombinieren. Besonders bei Solarthermie erfolgt die Einbindung über einen Pufferspeicher, der die erzeugte Wärme für Warmwasser oder zur Heizungsunterstützung bereithält.
Mittlerweile existieren außerdem Hybridlösungen auf dem Markt: Sogenannte PVT-Kollektoren sind eine sinnvolle Alternative, um Sonnenlicht gleichzeitig in Wärme und Strom umzuwandeln. Diese Hybridkollektoren verbinden die Vorteile beider Technologien und benötigen keine zusätzliche Dachfläche. Besonders effizient arbeiten sie in Verbindung mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe, da sie neben Sonnenstrahlung auch Erdwärme als Wärmequelle nutzen können.

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Fazit
Ob die Entscheidung auf Solarthermie oder Photovoltaik fällt, hängt stark vom jeweiligen Anwendungsfall ab. Wer vor allem Warmwasser erzeugen möchte, findet in der Solarthermie eine hocheffiziente, spezialisierte Lösung mit geringen laufenden Kosten. Photovoltaik hingegen bietet mehr Flexibilität, da neben der Warmwasserbereitung auch Strom für den gesamten Haushalt erzeugt, genutzt, gespeichert und der Überschuss ins Stromnetz eingespeist werden kann. Weshalb grundlegend die Umwandlung von Strom in Wärme per Wärmepumpe deutlich effizienter als Solarthermie ist. In einigen Fällen kann auch die Kombination beider Systeme sinnvoll sein – beispielsweise dann, wenn sowohl Strombedarf als auch Warmwasserverbrauch hoch sind oder eine möglichst große Unabhängigkeit von externen Energiequellen angestrebt wird. Die Wahl der passenden Technologie sollte daher immer auf Basis der individuellen Anforderungen, der baulichen Gegebenheiten und des langfristigen Energieziels erfolgen. Eine professionelle Beratung unterstützt dabei, die beste Lösung für das eigene Zuhause zu finden.

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