Rechts im Bild ist eine Ladepistole für ein Elektroauto. Links im Bild ist eine rote Zapfpistole für einen Benziner.

Elektroautos: Vorteile und Nachteile auf einen Blick

Elektroautos funktionieren ganz anders als Verbrennerfahrzeuge. Die Vor- und Nachteile von Elektroautos werden heiß diskutiert. Während die einen von großartigen Möglichkeiten und bereits erreichten Meilensteinen sprechen, sehen andere noch viele Herausforderungen bei der Antriebstechnologie.

Wir haben uns den aktuellen Stand genau angeschaut und die Pro- und Kontra-Argumente für Elektromobilität zusammengetragen. So können Sie sich eine faktenbasierte eigene Meinung zu den Vor- und Nachteilen von Elektroautos bilden und prüfen, ob ein Umstieg aufs E-Auto für Sie in Frage kommt. 

9 Vorteile von Elektroautos

Nach anfänglicher Zurückhaltung schreitet die Entwicklung im Bereich E-Mobilität mittlerweile rasant voran. Die neue Antriebstechnologie wird ständig effizienter und kostengünstiger, sodass Elektrofahrzeuge mittlerweile in fast allen Branchen und Alltagsbereichen präsent sind. Hier haben wir die wichtigsten Vorteile von Elektroautos für Sie zusammengetragen.

1. Geringer Wartungsbedarf und lange Lebensdauer

Die Motoren von Elektroautos sind im Vergleich zu Verbrennungsmotoren deutlich einfacher konstruiert. Getriebe, Kolben, Zündkerzen, Kurbelwellen, Pleuel und viele andere bewegliche (Verschleiß-)Teile sind in E-Autos gar nicht vorhanden, weil sie schlichtweg nicht benötigt werden. Entsprechend erhöht sich die Lebensdauer des Motors, während sich der generelle Service- und Wartungsbedarf maßgeblich reduziert. Besitzer*innen von Elektrofahrzeugen dürfen daher über die Zeit mit deutlich geringeren Werkstattkosten rechnen.

2. Starke Leistung und hoher Fahrspaß 

Elektromotoren sind naturgemäß deutlich leistungsstärker und effizienter als Verbrennungsmotoren. Während beim Verbrennungsmotor maximale Wirkungsgrade von 40 – 50 % erreicht werden können, arbeitet der Elektromotor bei Wirkungsgraden bis zu 99 %. Anders als bei Verbrennungsmotoren steht beim Elektromotor sofort das volle Drehmoment zur Verfügung. So sorgt der elektrische Antriebsstrang von E-Fahrzeugen für deutlich bessere Beschleunigung als bei einem Verbrenner. 

Auch ein Schaltgetriebe ist beim E-Motor nicht nötig. Ständiges Hoch- und Runterschalten im Stadtverkehr entfällt ebenso wie ruckelnde Gänge. So liefert der Elektromotor nicht nur effiziente Leistung, sondern auch echten Fahrspaß.  
 

Ein silbernes E-Auto fährt bei blauem Himmel und Sonne eine Landstraße entlang. Rechts und links sind Büsche und Bäume.

3. Rekuperation: Zurückgewinnung von Energie beim Bremsen

Stop-and-Go-Verkehr in der Stadt? Stau auf Autobahnen? Mit einem Stromer fahren Sie hier besonders sparsam. Denn Elektroautos nutzen das Prinzip der Rekuperation. 

Der lateinische Begriff „recuperare“ bedeutet so viel wie "wiedererlangen" oder auch "wiedergewinnen". Konkret bedeutet das, dass die Energie, die beim Abbremsen normalerweise verloren gehen würde, der Batterie zu(rück)geführt wird und wieder für den Antrieb genutzt werden kann. So fahren Elektroautos nicht nur noch energieeffizienter, sondern erhöhen auch ihre Reichweite. Zusätzlich verringert dieses Prinzip den Bremsverschleiß.

4. Weniger Emissionen durch Abgase, Lärm und Gerüche

Verbrennungsmotoren sind deutlich lauter als E-Motoren und erzeugen umweltschädliche und gesundheitsgefährdende Abgase wie Stickoxide oder CO2. Entsprechend sind insbesondere ältere Diesel und Benziner gemäß der innerstädtischen Schadstoffgrenzwerte der EU von Fahrverboten bedroht. 

Stromer hingegen fahren zu 100 % lokal abgas- bzw. emissionsfrei. Das ist gut fürs Klima und für unsere Gesundheit. Darüber hinaus sind E-Autos leiser und geruchsneutral. Wer an vielbefahrenen Straßen lebt, kann ein Lied davon singen, wie hoch die Lärm- und Geruchsbelästigung durch Verbrennungsmotoren tagtäglich ist.

Ein grünes Waldstück von oben mit einem See in der Mitte, in dem das Wort CO2 steht.

5. Parkplatzprivilegien mit E-Kennzeichen

Wenn Ihr Elektroauto ein E-Kennzeichen hat, können Sie in den öffentlichen Parkbereichen vieler Städte gratis parken. Oft steht hier auch Ladesäulen zum Beladen Ihres Elektroautos bereit.

6. Mit einer Wallbox bequem zuhause laden

Wer zuhause eine eigene Ladestation installiert, spart sich die Suche nach einer freien Ladesäule. Denn mit einer Wallbox können Sie Ihren Stromer bequem über Nacht zuhause aufladen. Ist die Wallbox an Ihre Photovoltaikanlage angeschlossen, laden Sie Ihr Auto sogar noch umweltfreundlicher und günstiger mit Solarstrom. 

Auch Unternehmen, Supermärkte und andere gewerbliche Anbieter bieten immer häufiger die Möglichkeit, E-Autos während der Arbeitszeit oder des Einkaufs bequem aufzuladen. Partiell sogar kostenfrei.

Eine Wallbox hängt an der Wand und im Hintergrund steht ein Elektroauto.

7. Staatliche Fördermittel: Umweltbonus, Innovationsprämie und THG-Prämie

Bund und Automobilhersteller setzen verstärkt auf Elektromobilität. Noch aber sind Elektrofahrzeuge vergleichsweise teuer, auch wenn die Differenz zum Diesel oder Benziner abnimmt. Entsprechend subventionieren Staat und Hersteller die Anschaffung eines E-Autos mit dem sogenannten Umweltbonus. 

Die maximale Förderprämie inklusive Innovationsprämie beträgt seit dem 01.01.2023 beim Kauf eines förderfähigen Elektrofahrzeugs mit einem Nettolistenpreis von unter 40.000 Euro immerhin 6.750 Euro.

Da Sie beim Fahren eines E-Autos gegenüber einem Verbrenner deutlich weniger Co2 ausstoßen, haben Sie als Halter eines Elektrofahrzeugs Anspruch auf die sogenannte THG-Rückvergütung – und zwar jedes Jahr. Was die THG-Quote genau ist und wie Sie sie beantragen erfahren Sie in unserem Beitrag zur THG-Quote: mit dem E-Auto Geld verdienen.

Wenn Sie sich darüber hinaus für das Thema aktuell gültigen staatlichen Förderprogrammen für Elektroautos informieren möchten, dann finden Sie weitere Informationen in unserem Beitrag Förderung für Elektroautos: Was gilt für 2023?

8. Weniger Steuern und Versicherungen

Für Fahrzeughalter von Elektroautos gibt es zahlreiche Steuervorteile. So sind E-Autos für die ersten zehn Jahre von der Kfz-Steuer befreit. Die Regelung gilt bis zum 31.12.2030 und auch nach einem Halterwechsel. Voraussetzung ist eine Erstzulassung zwischen dem 18. Mai 2011 und dem 31. Dezember 2025. 

Wer ein Elektroauto als Dienstwagen fährt und dieses auch privat nutzt, kann ebenfalls von Steuervergünstigungen profitieren. So müssen im Falle von rein elektrischen Fahrzeugen seit Januar 2019 monatlich nur noch 0,25 % des Listenpreises als geldwerter Vorteil versteuert werden. 

9. Mit E-Auto und Photovoltaik unabhängiger werden

Wer sich näher mit dem Thema Elektromobilität befasst, der wird feststellen, dass ein E-Auto noch nachhaltiger wird, wenn es mit einer Photovoltaikanlage kombiniert wird. Durch das Laden mit selbst erzeugtem Solarstrom werden Sie unabhängiger von schwankenden Energiepreisen und tragen aktiv zur Energiewende bei. 

Eine Sache ist dabei wichtig zu bedenken: Sie benötigen eine intelligente Steuerung der Wallbox - entweder in der Wallbox selbst oder als separates HEMS.

Ein autarkes Haus mit Carport, E-Auto und Wallbox.

4 Nachteile von Elektroautos

Wie alle technischen Innovationen, die sich sehr schnell entwickeln, gibt es auch bei E-Autos noch Schwächen und Herausforderungen in der flächendeckenden Umsetzung. Daher fassen wir für Sie zusammen, welche Nachteile den vielen Vorteilen der E-Mobilität gegenüberstehen:

1. Geringe Reichweite

Zwar gibt es immer mehr Elektroautos, die realistische Reichweiten von über 400 km bieten – für lange Strecken am Stück eignen sich E-Fahrzeuge aufgrund der vergleichsweise langen Ladezeiten nach wie vor jedoch nur bedingt. Dabei ist die tatsächliche Reichweite allerdings abhängig von Fahrstil, Witterung und der Nutzung der Stromverbraucher wie Heizung und Klimaanlage während der Fahrt. 

2. Lange Ladezeiten, variierende Preise und unzureichende Lade-Infrastruktur

Bund und Länder haben den Ausbau der Lade-Infrastruktur zur Chefsache erklärt. Stand heute gibt es jedoch noch deutliche Unterschiede in den Bundesländern und in einzelnen Regionen. Vor allem in den Städten haben viele Menschen keine Möglichkeit, eine eigene Wallbox zu installieren, und sind daher auf öffentliche Ladesäulen angewiesen.

Das erfordert allerdings etwas Planung. Zum einen dauert es je nach Lademodus lange, bis der Akku komplett geladen ist. Zum anderen ist die Bezahlung an öffentlichen E-Ladesäulen nicht einheitlich geregelt. Die Preise pro Kilowattstunde variieren mitunter und in der Regel muss man für jeden Hersteller eine eigene App installieren. Hier ein Tipp: Die App EnBW mobility+ zeigt, wie es clever gehen kann. 

3. Batteriedefekt und geringe Anhängelast

Reine Elektroautos bieten derzeit nur selten eine ausreichende Anhängelast – viele Modelle sind daher noch gar nicht mit Anhängerkupplung verfügbar. Immerhin scheint sich die Autoindustrie dieser Thematik mehr und mehr anzunehmen, wenngleich gegen Aufpreis. 

Teuer kann es – analog zum Motorschaden bei Diesel und Benzinern – vor allem bei einem Batterieschaden nach Ablauf der Garantiefrist werden. Denn der Akku ist das technisch kostspieligste Bauteil bei E-Autos. Bisher werden kaum zeitwertgerechte Reparaturen angeboten, sodass der Akku meistens ausgetauscht werden muss. 

4. Vergleichsweise hohe Kaufpreise

Auch wenn E-Autos mit zunehmender Nachfrage und wachsendem Modellangebot immer günstiger werden, liegen die Kaufpreise derzeit noch deutlich über vergleichbaren Verbrenner-Modellen. Umso wichtiger ist es, sich beim Kauf eines Elektroautos über die noch freien Fördermittel von Bund, Ländern und Herstellern zu informieren.

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Ab wann gibt es keine Benziner und Diesel-Autos mehr?

Schon heute drohen zunehmende Fahrverbote für Diesel-Autos und Benziner in Innenstädten. Es wird erwartet, dass die EU die zugrundeliegenden Schadstoffgrenzwerte noch weiter absenkt. Darüber hinaus hat der Gesetzgeber bereits definiert, dass spätestens ab 2035 keine Erstzulassungen für Diesel und Benziner mehr vergeben werden. Die Automobilhersteller sind aufgefordert, ab 2030 keine Verbrenner mehr zu verkaufen. 

Gibt es Studien zu den Vorteilen von Elektroautos?

Noch ist die Studienlage zum Thema Elektromobilität vergleichsweise dünn – auch weil E-Autos im Vergleich zu Verbrennern erst seit kurzer Zeit im großen Stil genutzt werden. Erste belastbare Studien zeigen aber, dass reine Elektroautos, die mit Strom aus erneuerbaren Quellen geladen werden, über ihre gesamte Lebensdauer hinweg einen um mindestens 70 % reduzierten CO-Fußabdruck aufweisen – verglichen mit einem Benziner. Derzeit laufen weitere Studien, etwa zu optimalen Ladezeiten und zur benötigten Lade-Infrastruktur. Schon jetzt ist aber klar: Wer langfristig günstig und nachhaltig elektrisch mobil sein möchte, der benötigt neben dem Zugang zu öffentlichen Ladesäulen auch eine Wallbox im eigenen Zuhause. 

Fazit: Überwiegen die Vorteile oder Nachteile bei E-Autos?

Ob die Anschaffung eines E-Autos lohnend ist, muss letztlich jeder für sich selbst beantworten. Für uns überwiegen die Vorteile bei Elektroautos gegenüber den Nachteilen deutlich. Denn Elektrofahrzeuge fahren emissionsfrei, effizient und leise. Kombiniert mit regenerativer Stromgewinnung wird der CO2-Fußabdruck von E-Autos noch überzeugender und bietet die Möglichkeit, vollends unabhängig von fossilen Brennstoffen zu werden. 

Elektromobilität ist daher für uns ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Zumal sowohl die technischen Entwicklungen als auch die politisch gestützten Notwendigkeiten wie der Ausbau einer flächendeckenden Infrastruktur enorm an Fahrt aufnehmen. 

So kommen beispielsweise immer mehr Elektroautos auf den Markt, die ihren Akku an Schnellladesäulen innerhalb von nur 20 bis 25 Minuten wieder auf 80 % aufladen können. Smarte Apps bieten dabei einen komfortablen Zugang zur nächstgelegenen öffentlichen E-Ladestation. Lesen Sie hierzu auch unseren Blogbeitrag Ladestationen für Elektroautos in der Nähe finden.

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Dario Burghof

Dario Burghof

Dario Burghof
Dario Burghof im Interview.
Autor

Produktmanager Home Charging & E-Mobility

Dario Maximilian Burghof blickt auf mehrere spannende berufliche Jahre im Bereich der Erneuerbaren Energien zurück. Nach seinem Energietechnik-Studium mit dem Schwerpunkt „Regenerative Energien“ und seinem Master in Betriebswirtschaftslehre war Dario zunächst im Projektmanagement für Wind- und Solarparks tätig. Seit 2018 widmet er sich ganz dem Thema Ladeinfrastruktur. Seit 2021 ist Dario als Produktmanager für den Bereich „Home Charging & E-Mobility“ bei der SENEC GmbH tätig.

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