Das digitale Bedienfeld eines Stromspeichers mit Informationen zum Laden und Entladen.

Entladeleistung beim Stromspeicher – die wichtigsten Infos zur Kennzahl

Kapazität? Wirkungsgrad? Lebensdauer? Es gibt viele Kennzahlen zur Leistungsbeschreibung von Stromspeichern. Aber auf welche kommt es wirklich an?

Insbesondere die Lade- und Entladeleistung wird häufig unterschätzt. Dabei ist sie neben der Speicherkapazität eine der wichtigsten Stromspeicher-Kennzahlen. Warum? Sie ist maßgeblich für die Frage, ob ein Stromspeicher zu Ihrem Verbrauchsverhalten passt.

Wir erklären Ihnen in diesem Beitrag, was es mit der Entladeleistung beim Stromspeicher auf sich hat und worauf Sie bei der Wahl Ihres PV-Speichers wirklich achten sollten.

Ein Senec-Mitarbeiter berät eine Kundin zum Thema Stromspeicher.

Welche Kennzahlen gibt es für die Leistungsfähigkeit von Stromspeichern?

Damit Photovoltaikanlage und SENEC Speicher als ganzheitliches System funktionieren, sollten alle Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sein. Stromspeicher unterscheiden sich teils deutlich in ihrem Aufbau und ihrer Leistungskapazität. Daher haben wir hier zur Orientierung die wichtigsten Stromspeicher-Kennzahlen für Sie zusammengefasst. 

 

Batterietechnologie

Technologisch unterscheidet man zwischen Blei-Akkus und Lithium-Ionen-Akkus. Blei-Akkus haben im deutschen Markt keine Relevanz mehr. Heute liegt der Fokus auf  Lithium-Ionen-Akkus, die einen deutlich höheren Wirkungsgrad haben.

 

Speicherkapazität und nutzbare Speicherkapazität

Die Speicher- oder auch Nennkapazität des Stromspeichers wird herstellerseitig in Kilowattstunden (kWh) benannt. Um Beschädigungen durch Tiefentladung vorzubeugen, kann ein Stromspeicher in der Regel nur bis zu sogenannten Entladetiefe (circa 80 %) entleert werden. Daher unterscheidet man zwischen maximaler und nutzbarer Speicherkapazität.

 

Ladezyklen und Zyklenfestigkeit 

Die Zyklenfestigkeit gibt an, wie häufig ein Batteriespeicher ge- und entladen werden kann. Je höher die Anzahl, desto länger die Lebensdauer des Speichers. Dabei wird zwischen zwei unterschiedlichen Arten von Ladezyklen unterschieden:

  • Vollzyklus: von der Entladetiefe bis zur vollen Speicheraufladung.
  • Kleinstzyklus: von der partiellen Entladung bis zur Wiederaufladung.

Dabei werden mehrere Kleinst- oder auch Teilzyklen zu Vollzyklen hochgerechnet.

 

Wirkungsgrad und Leistungseffizienz

Der Wirkungsgrad eines Stromspeichers beschreibt, wie viel von der gespeicherten Energie direkt zur Nutzung zur Verfügung steht. Die elektronische Steuerung und der Wechselrichter verbrauchen Strom. Daher stehen nie 100 % der theoretischen Maximalleistung zur Verfügung. Blei-Akkus stehen für einen Wirkungsgrad von etwa 75%, während Lithium-Ionen-Akkus circa 90% erzielen.

 

Kalendarische Lebensdauer

Die kalendarische Lebensdauer bezeichnet die Materialermüdung von Batterien. Sie ist unter anderem abhängig von Umgebungstemperaturen, Ladestatus und Ladezyklen sowie der Bauweise. Das Ende ihrer Lebensdauer erreichen Stromspeicher gemäß Branchenregel, sobald sich ihre Speicherkapazität auf 80 % reduziert hat.  
 

Infobox 

Wertvolle Tipps, wie Sie die Sicherheit und Effektivität Ihres Heimspeichers optimieren können, bietet unser Blogbeitrag Aufstellungsort für Stromspeicher.   
 

Lade- und Entladeleistung 

Die Lade und Entladeleistung definiert, mit welcher Leistung der Batteriespeicher ge- und entladen werden kann. Ist die Entladeleistung hoch, kann der Stromspeicher auch stromintensive Geräte wie Waschmaschinen und E-Autos versorgen. Die Ladeleistung wiederum definiert, wie schnell die Photovoltaikanlage den Stromspeicher bei Sonnenschein wieder aufzuladen vermag. 

Ein Stromspeicher in einem modernen Wohnhaus platziert.

Warum ist die Entladeleistung bei Stromspeichern eine so wichtige Kennzahl?

Die Erweiterung Ihrer Photovoltaikanlage um einen Stromspeicher ist heute absolut sinnvoll. Das Einspeisen von Solarstrom ins öffentliche Netz lohnt sich finanziell nicht mehr – und mit einem Stromspeicher können Sie mehr vom erzeugten Solarstrom selbst nutzen. Zum Beispiel abends, wenn die Sonne nicht mehr scheint. Worauf Sie bei der Erweiterung einer bereits vorhandenen PV-Anlage achten sollten, erfahren Sie im SENEC Blogbeitrag Photovoltaik-Speicher nachrüsten.  

Über die Frage, welcher Stromspeicher zu Ihrem Haushalt passt, entscheiden dabei die Speicherkapazität sowie die Lade- und Entladeleistung des Stromspeichers. Denn: 

  • ist die Entladeleistung Ihres Stromspeichers bei ausreichender Speicherkapazität hoch, können Sie auch Geräte mit hohem Stromverbrauch über den PV-Speicher versorgen.

Speicher-, Lade- und Entladekapazität entscheiden, ob die Solarbatterie zu Ihrem Verbrauchsverhalten passt

Wollen Sie Geräte mit einer hohen Last wie Wärmepumpe oder ein E-Auto (oder weitere stromintensive Geräte im Haushalt) mit Ihrem kostenlosen Solarstrom betreiben, ist vor allem eine intelligente Vernetzung solcher Verbraucher im Heim-Energiemanagement-System hilfreich. Mit der SENEC.Wallbox pro und SENEC.Wallbox pro s kann beispielsweise das E-Auto nur dann geladen werden, wenn die Sonne scheint. Für die Zeiten ohne PV-Erzeugung ist eine hohe Entladeleistung des Stromspeichers hilfreich, um den Lastbezug der Großverbraucher zu bedienen. 

Für die Wahl eines ideal dimensionierten Stromspeichers sollten Sie sich vorab diese Fragen zu Ihrem Verbrauchsverhalten und Strombedarf stellen: 

  • Welche bereits vorhandenen Verbraucher möchte ich mit meiner Photovoltaikanlage betreiben, um nachhaltig Geld zu sparen?
     
  • Welche generelle Stromlast müssen PV-Anlage und Stromspeicher in unserem Haushalt bewältigen? Hier sind auch alle elektronischen Kleinst-Geräte einzubeziehen, die zum Beispiel dauerhaft im Stand-by-Modus laufen.
     
  • Welche stromintensiven Nutzlasten wie beispielsweise ein E-Auto oder auch eine Wärmepumpe möchte ich künftig ebenfalls mittels meiner Photovoltaikanlage kostengünstig und unabhängig versorgen? 

 

Zu beachten ist ebenso, dass PV-Anlage und Solarbatterie gut zusammenpassen. Erzeugt Ihre Solaranlage mehr Strom als die Solarbatterie speichern kann, ist das suboptimal. Ebenso unvorteilhaft ist die Anschaffung eines zu großen Stromspeichers, dessen Leistungskapazitäten Sie vielleicht gar nicht benötigen.
 

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