
Saldierender Zähler: Was ist das und wann wird er benötigt?
Ein saldierender Zähler spielt eine wichtige Rolle bei der Nutzung von einer Photovoltaikanlagen und einem Stromspeicher, da er Einspeisung und Verbrauch verrechnet. Dadurch kann der selbst erzeugte Strom optimal genutzt und eine faire Abrechnung sichergestellt werden. Hier erfahren Sie, wie ein saldierender Zähler funktioniert, wann er benötigt wird und welche Vorteile er bietet.
Was ist ein saldierender Zähler?
Ein saldierender Zähler ist ein spezieller Stromzähler, der die Einspeisung von selbst erzeugtem Strom und den Strombezug aus dem Netz miteinander verrechnet. Der Begriff stammt von dem italienischen Wort "saldare" ab und bedeutet wörtlich übersetzt „zusammenfügen“ oder „festmachen“. Im Gegensatz zu anderen Zählern betrachtet er den gesamten Haushalt als eine Einheit und berücksichtigt die Stromflüsse phasenübergreifend.
Daneben gibt es weitere Arten von Stromzählern, die je nach Bedarf eingesetzt werden. Ein Ertragszähler misst beispielsweise den Gesamtstromertrag einer Solaranlage, während ein Einspeisezähler die Menge an Strom erfasst, die ins Netz eingespeist wird. Ein Zweirichtungszähler separiert Einspeisung und Verbrauch, bilanziert jedoch nicht automatisch zwischen den Phasen.

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Wie funktioniert ein saldierender Zähler?
Das Messprinzip eines saldierenden Zählers basiert auf der phasensaldierenden Messung. Dabei wird berücksichtigt, wie viel Strom in das Netz eingespeist und wie viel aus dem Netz bezogen wird – und das über alle Phasen hinweg. Ohne Saldierung wird jede Phase separat betrachtet. Das bedeutet, dass auf Phase 1 Strom eingespeist und auf Phase 2 gleichzeitig Strom aus dem Netz bezogen werden kann, ohne dass diese Werte miteinander verrechnet werden. Dadurch kann es passieren, dass trotz eigener Stromerzeugung zusätzlicher Netzbezug abgerechnet wird.
Ein saldierender Zähler gleicht diese Unterschiede aus, indem er die Ströme aller Phasen zusammenführt. Wird auf einer Phase Strom eingespeist und auf einer anderen gleichzeitig verbraucht, wird dies direkt verrechnet. Das reduziert den bilanzierten Netzbezug und ermöglicht eine präzisere Eigenverbrauchsberechnung. Diese Form der Messung kombiniert die Erfassung von Einspeisung und Bezug in einem einzigen Zähler und sorgt für eine genauere Abrechnung des Eigenverbrauchs. In vielen Fällen ist der Einsatz eines saldierenden Zählers durch die Bundesnetzagentur vorgeschrieben, weshalb es ratsam ist, sich vorab über die gesetzlichen Vorgaben zu informieren.

Ein saldierender Zähler verrechnet Verbrauch und Einspeisung innerhalb einer Phase, während ein Zweirichtungszähler den Stromfluss in zwei getrennten Richtungen misst. Erfahren Sie mehr über diese Art von Zähler in unserem Beitrag an.
Wann wird ein saldierender Zähler benötigt?
Ein saldierender Zähler ist besonders dann sinnvoll, wenn eine Photovoltaikanlage mit Eigenverbrauch betrieben wird. Vor allem bei Konzepten wie der Nulleinspeisung oder wenn ein Stromspeicher integriert ist, bietet er große Vorteile. Betreiber von Photovoltaikanlagen mit Eigenverbrauch profitieren von der phasensaldierenden Messung, da sie den selbst erzeugten Strom optimal nutzen können. Haushalte mit Batteriespeichern können zudem durch die effiziente Speicherung und Nutzung des Solarstroms ihre Stromkosten reduzieren.

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Wie wird der saldierende Zähler abgelesen?
Das Ablesen eines saldierenden Zählers unterscheidet sich nur geringfügig von herkömmlichen Stromzählern. Die Anzeige gibt meist die Werte für Einspeisung, Bezug und Gesamtsaldo an. In der Regel ist nur der Gesamtsaldo für die Abrechnung relevant, da dieser die phasensaldierte Verrechnung bereits enthält. Eine regelmäßige Kontrolle der Zählerstände kann dabei helfen, den Eigenverbrauch weiter zu optimieren.
Welche Vorteile und Nachteile hat ein saldierender Zähler?
Vorteile
- Phasenübergreifende Verrechnung: Ein saldierender Zähler nutzt selbst erzeugten Strom effizienter als ein Zweirichtungszähler.
- Geringerer Netzbezug: Es spart mehr Kosten als nicht-saldierende Zähler, da weniger Netzstrom benötigt wird.
- Bessere Eigenverbrauchsnutzung: Eigenstrom wird automatisch verrechnet, unabhängig von der Phase.
- Kompatibel mit Stromspeicher: Das ermöglicht eine effizientere Speicherung und Nutzung als einfache Ertragszähler.
- Präzise Abrechnung: Saldierende ähler erfassen den tatsächlichen Stromverbrauch genauer als separate Einspeise- und Bezugszähler.
Nachteile
- Extrakosten bei Umrüstung: Der Austausch eines bestehenden Zählers kann teuer sein.
- Gesetzliche und technische Vorgaben: In manchen Gebieten sind alternative Messkonzepte vorgeschrieben. Außerdem ist nicht jede Anlage für einen saldierenden Zähler geeignet.

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Fazit
Ein saldierender Zähler bietet zahlreiche Vorteile für Betreiber von Photovoltaikanlagen, insbesondere wenn Eigenverbrauch und Stromspeicher eine Rolle spielen. Er ermöglicht eine faire und transparente Abrechnung sowie eine effizientere Nutzung von selbst erzeugtem Strom. Allerdings ist es wichtig, sich vorab mit den Vorgaben des Netzbetreibers auseinanderzusetzen und die möglichen Kosten einer Umrüstung zu prüfen. Wer seinen Eigenverbrauch maximieren und seine Stromkosten senken will, kann eine Installation eines saldierenden Zählers in Betracht ziehen.

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