Person berührt Photovoltaikanlage

Recycling und Entsorgung von Photovoltaikanlagen

Photovoltaikanlagen ermöglichen eine umweltfreundliche Stromgewinnung – und sie müssen einiges aushalten: Sonneneinstrahlung, Hagel, sogar Schnee. Im Allgemeinen sind PV-Anlagen sehr robust und trotzen dem Wetter über Jahrzehnte, ohne viel von ihrer Leistungsfähigkeit einzubüßen.

Doch selbst das stabilste Solarpanel hat einmal ausgedient – und was passiert dann?

In diesem Beitrag haben wir zusammengetragen, was Sie über das Recycling und die ordnungsgemäße Entsorgung von Photovoltaikanlagen wissen sollten.

Kann man Photovoltaikanlagen recyceln?

Können Photovoltaikanlagen überhaupt recycelt werden? Die kurze Antwort lautet: Ja! Solarmodule bestehen vor allem aus Aluminium, Glas und unterschiedlichen Kunststoffen. All diese Materialien können nach dem heutigen Stand der Technik problemlos wiederverwendet werden.

Aber: Auch Blei und Cadmium werden in geringen Mengen in Solarmodulen verbaut. Deswegen ist es ratsam, Expert*innen zu beauftragen, um PV-Anlagen ordnungsgemäß zu recyceln.

Die Recyclingquote bei Solarmodulen liegt heute bei mehr als 95 % (Stand 2022). Das bedeutet, das mehr als 95 % aller Rohstoffe, die in den Photovoltaikanlagen verbaut werden, wiederverwendet werden können.

Momentan fallen zwar noch keine großen Mengen an ausgedienten PV-Modulen und Solarzellen an, doch das wird sich in den kommenden Jahren ändern.

Die Entsorgungswirtschaft bereitet sich darauf vor, steigende Mengen an Material zu recyceln, denn nicht umsonst sieht das Umweltbundesamt neben der Photovoltaik und anderen Branchen auch die Kreislaufwirtschaft als einen der Leitmärkte der Klimaschutztechnologie.

Wie werden die Solarmodule recycelt?

Solarmodule haben eine enorm hohe Lebensdauer und werden regelmäßig gewartet. Dass sie zwischen zwanzig und dreißig Jahre lang Sonnenlicht einfangen, um damit umweltfreundlichen Strom zu erzeugen, ist keine Seltenheit.

Photovoltaikanlagen werden dann recycelt, wenn sie nicht mehr repariert und wiederverwendet werden können. Die hohe Recyclingrate der Solarmodule sorgt dafür, dass eine Photovoltaikanlage, selbst wenn sie ausgedient hat, eine positive Umweltbilanz aufweist.

Bei einigen wenigen Bestandteilen ist es noch so, dass die Kosten für die Wiederverwertung den Wert der gewonnenen Materialien übersteigen – doch stetiger Fortschritt sorgt auch hier dafür, dass sich das bald ändern wird. In der folgenden Tabelle sehen Sie, welche Bestandteile Ihrer Photovoltaikanlage durch das Recycling ein zweites Leben erhalten.

Wie entsorge ich Solarmodule?

Die Entsorgung von alten Solaranlagen ist für Verbraucher denkbar einfach, denn das Recycling von Photovoltaikanlagen ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben: Die Entsorgung Ihrer alten Solarmodule fällt unter das Gesetz zur Rücknahme alter Elektrogeräte.

Das bedeutet, dass der Hersteller Ihrer PV-Anlage dazu verpflichtet ist, sie unentgeltlich wieder zurückzunehmen und fachgerecht zu entsorgen. Der Begriff Hersteller ist dabei weit gefasst und kann auch die Firma meinen, die Ihre Solaranlage auf Ihrem Dach installiert hat. Das bedeutet, dass das Gesetz auch gilt, wenn Ihre Photovoltaikanlage beispielsweise in China hergestellt wurde.



Außerdem können Privatleute bis zu 40 PV-Module bei kommunalen Wertstoffhöfen kostenfrei abgeben. Geben Sie aber vorher am besten Bescheid, wenn Sie Ihre Module abgeben möchten.

Größere Mengen an Solarmodulen, etwa bei gewerblichen Anlagen, werden in der Regel von Betreibern in Kooperation mit externen Dienstleistern entsorgt.

Bei SENEC lassen wir diese über unseren Entsorgungspartner take-e-way abholen und verwerten. Viele Solar-Unternehmen haben sich dem branchenweiten Rücknahmesystem PV Cycle angeschlossen, das das Recycling der Module und Solarzellen organisiert.

Was kostet die Entsorgung von Solarmodulen?

Nicht nur die Rückgabe der ausgedienten Photovoltaikanlage ist für private Verbraucher kostenlos – zweimal pro Jahr ist auch eine kostenfreie Abholung möglich. Auf Sie kommen also nur die Kosten für die Demontage Ihrer Solaranlage sowie eventuell Lagerkosten für die abgebauten Solarmodule zu.

Wie hoch diese sind, hängt natürlich von der Größe deiner Anlage ab bzw. von der Anzahl der Solarmodule, die Sie recyceln lassen möchten.

Ist die Entsorgung von Solarmodulen schädlich für die Umwelt?

Je mehr Photovoltaikanlagen installiert werden, desto mehr Solarmodule gibt es ein paar Jahrzehnte später zu entsorgen. Die umweltfreundliche Erzeugung von Strom durch Solarenergie hat in den vergangenen Jahrzehnten an Fahrt aufgenommen. Deswegen wird in ein paar Jahren die Menge der Solaranlagen, die recycelt werden müssen, massiv zunehmen.

Schon heute werden so viele Grundstoffe der Solarzellen wie möglich recycelt – und neue Technologien machen es möglich, in Zukunft noch mehr wiederzuverwerten. Wichtig ist jedoch eine fachgerechte Entsorgung: So gelangen keine schädlichen Stoffe in die Umwelt, und Ihre Photovoltaikanlage wird noch nachhaltiger.

Fazit: Recycling von Photovoltaikanlagen

Das Recycling einer Photovoltaikanlage ist für Privatpersonen unkompliziert und kostenlos. Die Hersteller oder Installateure Ihrer Solaranlage sind dazu verpflichtet, sie kostenfrei zurückzunehmen und sie dem Recyclingkreislauf zuzuführen. Außerdem können Sie auch selbst bis zu 40 der ausgedienten Module kostenfrei beim Wertstoffhof abgeben.

Der allergrößte Teil der Rohstoffe, aus denen deine Photovoltaikanlage besteht, kann bereits recycelt werden. Aluminium, Glas und auch die Halbleiter-Materialien werden wiederverwertet und erhalten ein zweites Leben – nicht selten als eine neue, modernere Photovoltaikanlage. Die fachgerechte Entsorgung und das Recycling Ihrer Photovoltaikanlage sorgen dafür, dass sie noch nachhaltiger wird – und das ist natürlich gut für die Umwelt.

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