Wallbox-Förderung: Neue Programme für 2023 und 2024
Wer elektrisch fährt, spart CO2 und Spritkosten – das sind die zwei Hauptgründe für den Umstieg aufs Elektroauto. Noch nachhaltiger und günstiger fährt man, wenn man das E-Auto mit Solarstrom belädt.
Aus diesem Grund fördert der Bund zunehmend Wallboxen in Kombination mit Photovoltaik: So hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im September 2023 mit dem Programm KfW 442 eine Förderrichtlinie für Wallboxen in Verbindung mit Stromspeicher und Photovoltaikanlage ausgegeben.
Wir geben Ihnen in diesem Beitrag einen Überblick über die aktuellen staatlichen und regionalen Förderungen für Wallboxen und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen.
Das erwartet Sie hier:
KfW 442: Ansturm auf die Kombiförderung
Förderung der öffentlichen Ladeinfrastruktur ab 2024
Wallbox-Förderungen durch Länder und Kommunen im Überblick
Antragsverfahren: Welche Schritte müssen Sie beachten?
Ausblick: Welche Förderungen wird es in Zukunft geben?
Wie können Sie noch mehr wirtschaftliche Vorteile nutzen?
KfW 442: Ansturm auf die Kombiförderung
Nach knapp zwei Jahren Förderstopp hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) am 26. September 2023 neues Förderprogramm für Wallboxen mit dem Namen „KfW 442 Solarstrom für Elektroautos“ aufgelegt. Bezuschusst werden privat genutzte Wallboxen, die in Kombination mit einer Photovoltaikanlage und einem Stromspeicher neu gekauft und installiert werden. Insgesamt sind bis zu 10.200 Euro Förderung für einer Komplettanlage aus Photovoltaik, Speicher und Wallbox möglich.
Die Nachfrage nach der KfW-Kombiförderung war so groß, dass bereits nach einem Tag die gesamte verfügbare Fördersumme für 2023 – insgesamt 300 Millionen Euro – ausgeschöpft war. Für 2024 sollen in einer zweiten Förderrunde weitere 200 Millionen Euro an Fördermitteln ausgegeben werden.
Warum wird die Kombination aus Wallbox und Photovoltaik gefördert?
Zum einen wächst die Zahl der E-Autos auf den Straßen schneller als die Anzahl der öffentlichen Ladestationen. Um zuverlässig ausreichend Ladestrom zur Verfügung zu stellen, wird das Laden im eigenen Zuhause durch den Bund gefördert. Noch wichtiger ist aber: Um die Klimaziele bis 2045 zu erreichen, müssen die erneuerbaren Energien deutlich ausgebaut werden. Dazu zählt auch, dass E-Autos bevorzugt mit grünem Solarstrom beladen werden, anstatt mit dem Strommix aus dem Netz.
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Förderung der öffentlichen Ladeinfrastruktur ab 2024
Auch der Ausbau des öffentlichen Ladenetzes wird durch den Bund gefördert. Als Nachfolger der erfolgreichen Förderprogramme „Förderrichtlinie Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland“ (2017–2021) und „Ladeinfrastruktur vor Ort“ (2021) setzt das Bundesministerium für Verkehr und Digitales (BMDV) nun die Förderrichtlinie „Öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland“. Dafür soll in den Jahren 2024 und 2025 jeweils im Zeitraum von Februar bis April ein Förderaufruf mit einer dreimonatigen Antragsfrist veröffentlicht werden.
Das Programm richtet sich sowohl an Unternehmen und Investoren als auch an Städte und Gemeinden. Gefördert wird die Errichtung von Normalladepunkten mit bis zu 22 kW und Schnellladepunkten mit mehr als 22 kW (ausschließlich DC-Laden). Die Kosten für Netzanschlüsse oder die Kombination aus Netzanschluss und Pufferspeicher sind ebenfalls förderfähig. Insgesamt sollen so bis 2025 50.000 neue Ladepunkte in Deutschland entstehen.
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Wallbox-Förderungen durch Länder und Kommunen im Überblick
Neben der angekündigten Wallbox-Förderung durch den Bund für 2023 und 2024, gibt es vereinzelt regionale Förderprogramme in den Bundesländern und Kommunen. Auch einige lokale Stromversorger bieten Zuschüsse für privat genutzte Wallboxen.
Aktuelle Fördermittel der Bundesländer
Insgesamt bezuschussen nur wenige Bundesländer die Installation privater Wallboxen. Zudem sind die Bedingungen für die Förderung sehr unterschiedlich. Generell gilt aber – wie auch bei der bundesweiten Förderungen durch die KfW–, dass die Anträge samt Kostenvoranschlag vor Ausführung der Maßnahmen eingereicht und genehmigt werden müssen.
Bundesland | Infos zur Förderung |
---|---|
Baden-Württemberg | Privatpersonen, freiberuflich Tätige, Unternehmen, Institutionen und Kommunen können in Baden-Württemberg die Förderung für Elektromobilität beantragen. Wer eine PV-Anlage besitzt, kann über den BW-e-Solar-Gutschein 1.000 Euro Zuschuss für den Kauf eines E-Autos und 500 Euro Zuschuss für die Installation einer privaten Wallbox beantragen. |
Berlin | Berlin fördert in punkto Elektromobilität aktuell nur Unternehmen. Antworten auf häufig gestellte Fragen finden Sie beim Förderprogramm Wirtschaftsnahe Elektromobilität (WELMO). |
Nordrhein-Westfalen | Nordrhein-Westfalen fördert den Ladeinfrastrukturausbau mit dem Förderprogramm Elektromobilität NRW. Privatpersonen, in Wohneigentumsgemeinschaften oder Mieter*innen mit eigenem Stellplatz, die zeitgleich eine Photovoltaikanlage installieren, können mit bis zu 1.500 Euro Zuschuss für ihre eigene Wallbox rechnen. |
Zuschüsse bei lokalen Energieversorgern und Kommunen
In einigen Städten, Kommunen und Gemeinden wird der Umstieg auf E-Mobilität quasi als Kundenbindungsmaßnahme mit finanziellen Anreizen belohnt: günstiger Strom, Rabatte beim Wallbox-Kauf oder eben auch Zuschüsse für die Wallbox-Installation.
Diese Städte und Gemeinden fördern aktuell die Installation von Wallboxen
Stadt / Gemeinde | Fördersumme | Details |
---|---|---|
Dachau | 125 € (Gutschrift) | Die Stadtwerke Dachau fördern den Kauf mit einer 25-Euro-Gutschrift über fünf Jahre hinweg. Sie gilt nur für Kund*innen und den Kauf bei den Stadtwerken selbst. |
Düsseldorf | Bis zu 50 % Zuschuss, maximal 2.000 € | Düsseldorf fördert die Installation von Wallboxen im Zuge des Förderprogramms Klimafreundliches Wohnen und Arbeiten. Die Förderung der Stadt ist allerdings nicht mit der Bundesförderung KfW 442 kombinierbar. |
Frankfurt (Oder) | Bis maximal 500 € | Zuschuss für eine 11 kW-Ladestation – nur für Kund*innen der Stadtwerke Frankfurt (Oder). |
München | Maximal 1.500 € für normale Ladepunkte, maximal 10.000 € je Schnellladestation | Die Stadt München fördert seit dem 01.06.2023 sowohl öffentlich zugängliche als auch private Ladestationen mit bis zu 40 % der Nettogesamtkosten. Weitere Informationen finden Sie beim Förderprogramm Klimaneutrale Antriebe. |
Stuttgart | Max. 1.000 € / neue Ladestation, max. 5.000 € / neuer Netzanschluss | Die Stadt Stuttgart fördert die vorgelagerte Infrastruktur (nicht die Wallbox selbst) für mindestens 2 Ladestationen. |
Antragsverfahren: Welche Schritte müssen Sie beachten?
Das Wichtigste vorab: Förderanträge müssen vor Beginn des Vorhabens gestellt und seitens der KfW-Bank genehmigt werden. Wenn Sie das von Beginn an in Ihre Planung mit einbeziehen, empfiehlt sich folgender Ablauf:
Schritt 1: Beratung durch Photovoltaikfachbetrieb
Ermitteln Sie gemeinsam mit dem Fachbetrieb Ihres Vertrauens die für Sie und Ihre Bedürfnisse perfekte Gesamtlösung aus Photovoltaikanlage, Stromspeicher und Wallbox. Lassen Sie sich hierzu ein konkretes Angebot für Kauf und Montage der Komponenten unterbreiten. Noch nicht unterschreiben! Ihr Fachbetrieb wird Sie auch bei Fördermittelbeantragung kompetent unterstützen.
Schritt 2: Förderantrag stellen
Klären Sie Ihre Finanzierung mit Ihrem Kreditinstitut vor und stellen Sie im Zuschussportal der KfW-Bank oder über Ihr Kreditinstitut den Antrag auf Förderung Ihres Vorhabens und warten Sie auf die Förderungsbewilligung der KfW-Bank.
Schritt 3: Angebotsfreigabe und Maßnahmenumsetzung
Liegt die Förderungsbewilligung vor, können Sie Angebot und Finanzierung freigeben und die erforderlichen Baumaßnahmen von Ihrem Fachbetrieb durchführen lassen.
Schritt 4: Einreichung der nötigen Nachweise
Nach Durchführung der Maßnahmen und der Inbetriebnahme Ihrer PV-Anlage samt Stromspeicher und Wallbox reichen Sie die nötigen Nachweise bei der KfW-Bank ein. Vermutlich ist Ihnen Ihr Fachbetrieb hierbei aktiv behilflich.
Schritt 5: Fördermittel erhalten
Die KfW prüft Ihre Unterlagen und zahlt, soweit alles fristgerecht und förderfähig umgesetzt und eingereicht ist, die bewilligten Fördermittel an Sie oder Ihr Kreditinstitut aus.
Lesetipp: Das müssen Sie beim Installieren einer Wallbox beachten
Eine eigene Wallbox ist für E-Auto-Fahrer*innen äußerst praktisch – so können sie jederzeit sicher und bequem zu Hause laden. Aber kann man eine Wallbox einfach so in jedem Haushalt installieren? Welche technischen und baulichen Voraussetzungen für eine Wallbox erfüllt sein müssen, erfahren Sie in unserem Beitrag Wallbox installieren.
Ausblick: Welche Förderungen wird es in Zukunft geben?
Es ist sehr wahrscheinlich, dass künftig vermehrt Gesamtpakete mit erneuerbaren Energien wie Photovoltaik gefördert werden. Einzelne Maßnahmen, etwa für Photovoltaikanlagen oder für eine separate Wallbox, sind nicht mehr zielführend auf dem Weg zum Erreichen der Klimaneutralität bis 2045.
Zudem steigt – nicht zuletzt durch gesetzliche Regulationen – der Druck auf Privathaushalte und Unternehmen, auf eine ganzheitliche Versorgung mit erneuerbaren Energien umzusteigen. Je weiter der Ausbau voranschreitet, desto weniger Fördermittel werden in Zukunft voraussichtlich freigegeben.
Wenn Sie also ohnehin mit dem Gedanken spielen, sich eine Photovoltaikanlage samt Stromspeicher und Wallbox sowie ein E-Auto anzuschaffen, nutzen Sie Gunst der Stunde und lassen Sie Ihren Umstieg auf erneuerbare Energien vom Staat fördern, solange er es noch in nennenswerter Weise tut.
Wie können Sie noch mehr wirtschaftliche Vorteile nutzen?
Mit einer flexiblen Rundumlösung für selbsterzeugten PV-Strom profitieren Sie nicht nur von staatlichen Förderungen oder günstigen Krediten, sondern werden zunehmend unabhängig von steigenden Strompreisen und fossilen Energieträgern. Im Ergebnis generieren Sie Ihren eigenen Solarstrom für den Betrieb Ihrer Elektrogeräte, Ihrer Wallbox sowie gegebenenfalls Ihrer Wärmepumpenheizung – und das kostengünstig und klimafreundlich. Klingt gut? Lassen Sie sich kostenlos beraten!
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