Die Grafik zeigt ein Glas-Glas-Solarmodul mit seinen typischen Schichten.

Glas-Glas-Module: Wie effizient sind sie im Vergleich zu herkömmlichen Solarmodulen?

Glas-Glas-Module sind auf dem Vormarsch: Immer mehr Hersteller nehmen die robusten Module mit Glasrückseite in ihr Sortiment auf. Aber sind Glas-Glas-Module wirklich besser als klassische Glas-Folien-Module? Wir geben einen Überblick über die Vor- und Nachteile und erklären, wann die Entscheidung für Glas-Glas-Module sinnvoll ist.

Was sind Glas-Glas-Module?

Als Glas-Glas-Module bezeichnet man Solarmodule, bei denen nicht nur die Moduloberfläche, sondern auch die Modulrückseite aus bruchsicherem Glas besteht – anders als bei sogenannten Glas-Folien-Modulen, bei denen die Modulrückseite mit einer schwarzen oder weißen Kunststofffolie abgeschlossen wird. Mehr Informationen zu Solarmodulen, ihrem Aufbau und den unterschiedlichen Modultypen finden Sie in unserem Beitrag Solarmodul.

Wie sind Glas-Glas-Module aufgebaut?

Die Solarzellen im Inneren von Glas-Glas-Solarmodulen unterscheiden sich nicht von denen, die in Glas-Folien-Modulen verbaut sind. Bei heutigen Solarmodulen sind dies meist monokristalline Solarzellen mit PERC- oder TOPCon-Technologie, die sich durch hohe Wirkungsgrade und ein optimiertes Schwachlichtverhalten auszeichnen. Wie sich monokristalline und polykristalline Solarzellen unterscheiden und welche weiteren Arten Solarzellen es gibt, erklären wir ausführlich in unserem Beitrag Solarzelle.

Die Grafik zeigt den Aufbau eines Glas-Glas-Moduls mit der Bezeichnung der einzelnen Schichten.

Aufbau eines Glas-Glas-Solarmoduls

Im Inneren des Glas-Glas-Moduls befindet sich eine dünne Schicht Solarzellen, genau wie bei jedem anderen Solarmodul

Zum Schutz sind die Solarzellen von beiden Seiten mit einer dünnen Einbettungsschicht aus Kunststofffolie umgeben. 

Abgeschlossen werden Doppelglasmodule häufig mit einer gleich dicken Glasscheibe auf der Vorder- und Rückseite. Marktüblich sind hier 2,0 mm oder 1,6 mm.

Wie auch bei Glas-Folie-Modulen verfügt die Glasschicht auf der Modul-Vorderseite über eine spezielle Antireflex-Beschichtung. Sie reduziert die Reflexionsverluste beim Einfall des Sonnenlichts, um den Stromertrag zu steigern.

Wie unterscheiden sich Glas-Glas-Module von herkömmlichen Solarmodulen?

Glas-Glas-Module unterscheiden sich von Glas-Folien-Modulen im Wesentlichen in ihrem Aufbau, genauer gesagt: in der Art ihrer Rückseite und in der Dicke des verwendeten Glases.

Die Grafik zeigt den Aufbau eines Glas-Folien-Moduls.

Bei Glas-Folien-Modulen besteht nur die Oberseite aus Glas, die Rückseite des Moduls wird mit einer Kunststofffolie abgeschlossen. Zusätzlich ist das gesamte Modul in einen Metallrahmen eingefasst, um seine Stabilität zu erhöhen.

Die Grafik zeigt den Aufbau eines Glas-Glas-Moduls.

Bei Glas-Glas-Modulen besteht die Modulrückseite, genau wie die Vorderseite, aus bruchsicherem Dünnschicht-Glas. Durch den symmetrischen Modulaufbau befinden sich die Solarzellen in der sogenannten neutralen Faser. Damit sind sie stärker gegen mechanische Belastungen durch Wind und Schnee geschützt.

Infobox:

Welche Rolle spielen bifaziale Module bei der Entscheidung für Glas-Glas oder Glas-Folie?

Als „bifazial“ bezeichnet man beidseitig photoaktive Module – also solche Solarmodule, die sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite Strom erzeugen können. Neben bifazialen Solarzellen ist dafür auch eine lichtdurchlässige Modulrückseite notwendig. Viele bifaziale Module sind Glas-Glas-Module, transparente Rückseitenfolien befinden sich noch im Forschungsstadium. In der richtigen Umgebung können bifaziale Solarmodule mit ihrer Rückseite bis zu 80 % der Vorderseitenleistung erzeugen. Dafür müssen die Module allerdings so installiert sein, dass genug Licht die Modulrückseite erreicht. 

Welche Vorteile bieten Glas-Glas-Module?

 

Robust und witterungsbeständig

Moderne Solarmodule bleiben 20–30 Jahre auf dem Dach. Bei Glas-Folien-Modulen kann es durch Temperaturschwankungen, UV-Strahlung oder heftige Niederschläge im Laufe der Jahre zu Mikrorissen kommen. Glas-Glas-Module halten der Witterung deutlich besser stand, sodass das Risiko eines Modulausfalls sinkt.

Längere Lebensdauer

Durch die beidseitige Einfassung mit Glas haben Glas-Glas-Module eine um etwa 5 Jahre längere Lebensdauer als Glas-Folien-Module. Viele Hersteller geben aus diesem Grund 30 Jahre Leistungsgarantie auf Glas-Glas-Module und 25 bis 30 Jahre Produktgarantie.

Optimierte Stromerträge

Die Temperatur im Modul-Inneren steigt bei Glas-Glas-Modulen nicht so schnell an wie bei Glas-Folien-Modulen. Daher sind auch an sonnigen Sommertagen die Effizienzverluste durch eine hohe Modultemperatur geringer und der Stromertrag konstanter.

Mehr Sicherheit

Glas-Glas-Module leiten die im Inneren des Moduls entstehende Wärme besser ab, sodass die Modultemperatur auch bei intensiver Sonneneinstrahlung moderater ansteigt. Außerdem haben Glas-Glas-Module eine höhere Feuerwiderstandsklasse gegenüber Glas-Folien-Modulen.

Optimierte Wirtschaftlichkeit

Glas-Glas-Module haben eine längere Lebensdauer und erzielen – unter den richtigen Bedingungen – höhere Erträge als Glas-Folien-Module. 

Mehr Nachhaltigkeit

Bei Glas-Glas-Modulen kommt mehr recyclingfähiges Glas zum Einsatz, dafür weniger Kunststofffolie. Das macht die Module besser recycelbar als Glas-Folien-Module. Da sie zudem langlebiger sind, gelten Glas-Glas-Module als nachhaltiger.

Mehr Flexibilität bei der Installation

Da es nahezu ausgeschlossen ist, dass Glas-Glas-Module Feuer fangen, dürfen die Module bis auf 0,5 m Abstand zum Nachbargebäude installiert werden. Der geringe Abstand ist insbesondere bei Reihenhäusern und Mietshäusern ein großer Vorteil.

Haben Glas-Glas-Module auch Nachteile?

 

Höheres Gewicht

Bei Verwendung von 2,0 mm dickem Glas wiegen die Solarmodule bis zu 3 kg mehr, als ein Glas-Folien-Modul oder ein Glas-Glas Modul mit 1,6 mm Glas. Bei der Planung der Photovoltaikanlage ist daher die Tragfähigkeit des Daches entscheidend.

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Für wen sind Glas-Glas-Module sinnvoll?

Im Folgenden skizzieren wir zwei Fälle, in denen sich Glas-Glas-Module für Sie lohnen:

Fall 1: In Umgebungen mit hoher Beanspruchung 

In einigen Regionen sind Solarmodule höherer Belastung ausgesetzt – etwa durch Wind oder Schnee oder stärkeren Hagelschlag. Hier lohnt sich die Investition in robuste Glas-Glas-Module, damit die Solaranlage länger zuverlässige Erträge liefert.

Fall 2: Bei dichter Bebauung bzw. wenn die gesamte Dachfläche mit PV belegt werden soll 

Durch den hohen Brandschutz beträgt der Mindestabstand von Glas-Glas-Modulen zum Nachbargebäude nur 0,5 m. Auf diese Weise kann man auch bei sehr dicht benachbarten Gebäuden das gesamte Dach mit Photovoltaik belegen.

Blick in die Zukunft: Wie entwickeln sich Glas-Glas-Module?

Noch haben konventionelle Glas-Folien-Module einen deutlich größeren Marktanteil als Glas-Glas-Module. Das könnte sich aber schon bald ändern: Denn mit steigenden Produktionskapazitäten wird der Preisunterschied zwischen Glas-Glas und Glas-Folie immer geringer. Die Preise werden sich vermutlich noch weiter angleichen, wenn auch der asiatische Markt große Mengen Glas-Glas-Module zu produzieren beginnt.

Für Glas-Glas-Module spricht aber nicht nur ihre längere Lebensdauer und die hohe Sicherheit. Der Erfolg des Modultyps ist eng an die steigende Nachfrage nach bifazialen Solarmodulen geknüpft. Denn wer bifaziale Module installieren möchte, um höhere Stromerträge zu erzielen, wählt fast immer Glas-Glas-Module, da diese lichtdurchlässig sind und sich gut als Dacheindeckung oder für Freiflächenanlagen eignen.

Auf lange Sicht werden Glas-Glas-Module zum meistverkauften Modultyp werden, da auch private Photovoltaikanlagen durch die konstanten Erträge und die lange Lebensdauer der Module noch wirtschaftlicher betrieben werden können.

Fazit: Wie effizient sind Glas-Glas-Module?

Zusammenfassend kann man sagen, dass Glas-Glas-Module langlebiger und sicherer als Glas-Folien-Module sind. Höhere Stromerträge bieten sie aber nicht in jedem Fall – hier kommt es immer auf die Art der Anlage, die Installationsbedingungen und den Standort an. Da Glas-Glas-Module eine um etwa 5 Jahre längere Lebensdauer haben als Glas-Folien-Module, ist der Stromertrag über die gesamte Lebensdauer beim Glas-Glas-Modul aber meist dennoch höher.

Auch wir von SENEC beschäftigen uns derzeit intensiv mit Glas-Glas-Modulen. Da unser Unternehmensfokus auf Innovation und Produktqualität liegt, sind Glas-Glas-Module die naheliegende Wahl in Kombination mit unseren hochmodernen Stromspeichern und unseren Wallboxen. Daher werden wir unser Portfolio noch in diesem Jahr um ein Glas-Glas-Modul erweitern.

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FAQ:

Fragen und Antworten zu Glas-Glas-Modulen

 

Sind Glas-Glas-Module wirklich besser als Glas-Folien-Module?

Mit Blick auf Haltbarkeit und Leistung schneiden Glas-Glas-Module in der Regel besser ab als Glas-Folien-Module. Dafür sind sie um einiges teurer. Ob Glas-Glas-Module wirklich besser sind, hängt also immer von der jeweiligen Photovoltaikanlage ab. Entscheidend ist, dass die Anlage professionell geplant wird, damit sich die höheren Investitionskosten für Glas-Glas-Module rechnen.

Sind Glas-Glas-Module teurer?

Glas-Glas-Module sind teurer als Glas-Folien-Module, da sowohl die Material- als auch die Produktionskosten bei diesem Modultyp höher sind. Als Faustregel können Sie mit etwa 10 % höheren Kosten für Glas-Glas-Module rechnen. Bedenken Sie allerdings, dass der Modulpreis nur einen Teil der Kosten Ihrer PV-Anlage ausmacht. Auch weitere Komponenten wie Unterkonstruktion, Kabel und Wechselrichter sowie die Installation tragen entscheidend zu den Gesamtkosten Ihrer Anlage bei.

Wann sollte ich Glas-Glas-Module wählen?

Für Ihre private Photovoltaikanlage sind Glas-Glas-Module zum Beispiel dann sinnvoll, wenn die Anlage besonderen Belastungen durch die Witterung oder durch die Umgebung ausgesetzt ist – etwa an der Küste und in der Nähe von Industriegebieten oder Landwirtschaftsbetrieben. Aufgrund der semitransparenten Bauweise sind Glas-Glas-Module auch dann sinnvoll, wenn Sie die Module als eigentliche Dacheindeckung nutzen möchten, etwa bei einem Carport oder einer Terrasse.

Sind Glas-Glas-Module schwerer als Glas-Folien-Module?

Glas-Glas-Module sind schwerer als Glas-Folien-Module, da sowohl die Vorderseite als auch die Rückseite des Moduls aus Glas besteht. Durch die schnelle Entwicklung der Technologie gleichen sich die Gewichte der beiden Modultypen allerdings immer weiter an. So wiegen Glas-Glas-Module in den Standardgrößen meist zwischen 23 und 27 kg, während Glas-Folien-Module bei gleicher Größe zwischen 20 und 23 kg schwer sind.

Welche Hersteller bieten Glas-Glas-Module an?

Einige große Hersteller in Deutschland und Europa haben seit einiger Zeit Glas-Glas-Module im Sortiment. Die Zahl der Produzenten wird in den kommenden Jahren höchstwahrscheinlich stark zunehmen, da Glas-Glas-Module aufgrund ihrer positiven Eigenschaften und gleichzeitig sinkenden Preisen immer stärker nachgefragt werden. Auch wir von SENEC werden unser Sortiment  2024 um Glas-Glas-Module erweitern.

Wie sicher sind Glas-Glas-Module?

Grundsätzlich sind sowohl Glas-Glas-Module als auch Glas-Folien-Module sehr sicher und Brandvorfälle extrem selten. Bei Glas-Glas-Modulen ist es nahezu ausgeschlossen, dass sie Feuer fangen, da sie keine entflammbare Folie auf der Rückseite haben. Aufgrund der Glasrückseite sind die Module zudem robuster und witterungsbeständiger als Glas-Folien-Module.

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