![CO2-Anlage zur Herstellung von Alkohol, um daraus Parfüm, Alkohol und synthetische Kraftstoffe zu machen..](/sites/default/files/styles/banner_placeholder/public/2022-10/CO2%20als%20Rohstoff%20Airmade%20Air%20Company.jpg.webp?itok=q-5HX8gS 37w, /sites/default/files/styles/banner_blog_small/public/2022-10/CO2%20als%20Rohstoff%20Airmade%20Air%20Company.jpg.webp?itok=yCROc2O3 480w, /sites/default/files/styles/banner_blog_medium/public/2022-10/CO2%20als%20Rohstoff%20Airmade%20Air%20Company.jpg.webp?itok=CMcxFRF9 768w, /sites/default/files/styles/banner_blog_large/public/2022-10/CO2%20als%20Rohstoff%20Airmade%20Air%20Company.jpg.webp?itok=Z4hN3Q8q 1024w, /sites/default/files/styles/banner_blog_extra_large/public/2022-10/CO2%20als%20Rohstoff%20Airmade%20Air%20Company.jpg.webp?itok=cFE-ATVB 1440w, /sites/default/files/styles/banner_blog_full/public/2022-10/CO2%20als%20Rohstoff%20Airmade%20Air%20Company.jpg.webp?itok=ckiN8hHl 1920w, /sites/default/files/styles/banner_blog_4k/public/2022-10/CO2%20als%20Rohstoff%20Airmade%20Air%20Company.jpg.webp?itok=KWJ61P9Z 3840w)
CO2 als Rohstoff: Wie eine magische, neue Produktwelt entsteht
Kohlendioxid oder kurz CO2 ist nicht nur ein Klimagas, das maßgeblich für die Erderwärmung verantwortlich ist. Sein natürlicher Kreislauf ist überlebenswichtig für die Menschheit. Denn CO2 ist eine der entscheidenden Komponenten etwa für das Wachstum von Pflanzen, Bäumen oder Algen.
Durch die übermäßige Verbrennung fossiler Energieträger, bei der Kohlendioxid entsteht, ist der natürliche Kreislauf aber längst aus dem Gleichgewicht geraten. Doch Unternehmer und kluge Wissenschaftler arbeiten aus ganz verschiedenen Perspektiven daran, den Kohlenstoffkreislauf wieder zu schließen: durch die Verwendung von CO2 als Rohstoff für eine magische, neue Produktwelt.
Neue Möglichkeiten: CO2 aus der Luft nutzen
Die Beispiele für den Einsatz von CO2 als Rohstoff sind heute vielfältiger denn je. In der Getränkeindustrie beispielsweise ist das Gas unverzichtbar – nicht nur für die Reinigung, sondern vor allem, weil es in Bier, Mineralwasser oder Cola als Kohlensäure für den entsprechenden Pepp sorgt.
Doch heutzutage wird das Kohlendioxid – allein zehn Millionen Tonnen in der Getränkeindustrie - noch aus industrieller Herstellung genutzt. Und das, obwohl es längst Wege gibt, bereits in der Luft befindliches CO2 zu filtern, und somit in ganz kleinem Rahmen den Kohlenstoffkreislauf kurzfristig zu schließen.
![Filteranlage, um CO2 direkt aus der Luft zu filtern und nachhaltig zu nutzen.](/sites/default/files/styles/original_small/public/2022-10/Climeworks%20direct%20air%20capture%20plant%20in%20Switzerland%2C%20Copyright%20Climeworks.jpg.webp?itok=nRFnLnkR 480w, /sites/default/files/styles/original_medium/public/2022-10/Climeworks%20direct%20air%20capture%20plant%20in%20Switzerland%2C%20Copyright%20Climeworks.jpg.webp?itok=jLVV9qQN 768w, /sites/default/files/styles/original_large/public/2022-10/Climeworks%20direct%20air%20capture%20plant%20in%20Switzerland%2C%20Copyright%20Climeworks.jpg.webp?itok=ghKaVUIR 1024w, /sites/default/files/styles/original_extra_large/public/2022-10/Climeworks%20direct%20air%20capture%20plant%20in%20Switzerland%2C%20Copyright%20Climeworks.jpg.webp?itok=y9zI8a5A 1440w, /sites/default/files/styles/original_full/public/2022-10/Climeworks%20direct%20air%20capture%20plant%20in%20Switzerland%2C%20Copyright%20Climeworks.jpg.webp?itok=2ktGrCS4 1920w, /sites/default/files/styles/original_4k/public/2022-10/Climeworks%20direct%20air%20capture%20plant%20in%20Switzerland%2C%20Copyright%20Climeworks.jpg.webp?itok=9FF4IPbK 3840w)
Abbildung 1: Anlage zur Filterung von CO2 in der Schweiz (Copyright: Climeworks)
Im schweizerischen Hinwil hat das Cleantech-Unternehmen Climeworks diese Lösung demonstriert. Auf dem Dach einer Müllverwertungsanlage sorgen Ventilatoren für das Ansaugen der Außenluft in einen Behälter. In diesem befindet sich ein Filtermaterial, an dem sich das Kohlendioxid ablagert. Im Vakuum und durch Erhitzung wird es wieder freigesetzt und kann gespeichert werden.
Der in der Schweiz ansässige Teil des Coca Cola-Konzern nutzt genau solches aus der Luft gefiltertes CO2, um sein Mineralwasser Valser sprudeln zu lassen.
Klimaretter? Wodka mit CO2 als Rohstoff
Einen anderen Weg zur Nutzung von CO2 als Rohstoff geht das amerikanische Cleantech-Unternehmen, das sich passenderweise Air Company nennt. Es greift das Kohlendioxid aus biogener Verbrennung oder Fabriken zur Herstellung von Alkohol ab, um daraus unter anderem Parfüm, Alkohol und synthetische Kraftstoffe zu machen. Dafür setzt das Unternehmen ein patentiertes Verfahren ein, das an die Photosynthese in einer Pflanze erinnert.
![CO2-Anlage zur Herstellung von Alkohol, um daraus Parfüm, Alkohol und synthetische Kraftstoffe zu machen..](/sites/default/files/styles/original_small/public/2022-10/CO2%20als%20Rohstoff%20Airmade%20Air%20Company.jpg.webp?itok=aOqC4nJ8 480w, /sites/default/files/styles/original_medium/public/2022-10/CO2%20als%20Rohstoff%20Airmade%20Air%20Company.jpg.webp?itok=ea4tC0sn 768w, /sites/default/files/styles/original_large/public/2022-10/CO2%20als%20Rohstoff%20Airmade%20Air%20Company.jpg.webp?itok=a2paWVLl 1024w, /sites/default/files/styles/original_full/public/2022-10/CO2%20als%20Rohstoff%20Airmade%20Air%20Company.jpg.webp?itok=8J-fOk_K 1168w)
Abbildung 2: Quelle: Air Company, Produktion in den USA
Die Technologie kann beispielsweise Kohlenstoff in Ethanol, also Alkohol mit sehr hohem Reinheitsgehalt wandeln. Den hochwertigen Wodka kann man beispielsweise in New Yorker Kneipen verköstigen. Dieser ist sogar CO2-negativ: Während eine gewöhnliche Wodka-Flasche etwa sieben Kilogramm Treibhausgase erzeugt, trägt der Wodka der Air Company dazu bei, dass für jede Flasche ein zusätzliches Pfund Kohlendioxid aus der Luft geholt wird. Wodka als Klimaretter, sozusagen.
![Eine Glasflasche, in der sich Wodka befindet, der mit CO2 aus der Luft hergestellt wurde.](/sites/default/files/styles/original_small/public/2022-10/Airmade%20Kohlendioxid%20als%20Rohstoff.jpg.webp?itok=ss7UAi6B 480w, /sites/default/files/styles/original_medium/public/2022-10/Airmade%20Kohlendioxid%20als%20Rohstoff.jpg.webp?itok=xRJRLy8G 768w, /sites/default/files/styles/original_large/public/2022-10/Airmade%20Kohlendioxid%20als%20Rohstoff.jpg.webp?itok=Q_Q00pdi 1024w, /sites/default/files/styles/original_extra_large/public/2022-10/Airmade%20Kohlendioxid%20als%20Rohstoff.jpg.webp?itok=Up4zhmcJ 1440w, /sites/default/files/styles/original_full/public/2022-10/Airmade%20Kohlendioxid%20als%20Rohstoff.jpg.webp?itok=w1USMdJ4 1471w)
Abbildung 3: Wodka aus Umgebungsluft. Quelle: Air Company
Clou: Wasserstoff und Kohlenmonoxid kombinieren
Der technische Clou der allermeisten Lösungen, die CO2 als Rohstoff verwenden, ist die Kombination von Wasserstoff mit Kohlendioxid. Daraus entsteht ein Synthesegas, bestehend aus Kohlenmonoxid und Wasserstoff, das als Basis für synthetisches Rohöl, Kerosin, Zement, Proteine, Kunststoffe, Diamanten oder sogar Sportkleidung dient.
Entscheidend für den Klima-Impact: Der Wasserstoff muss „grün“ sein, also aus der Spaltung von Wasser per Elektrolyse unter Einsatz von Ökostrom hervorgehen. Und: Das Kohlendioxid kommt im Idealfall aus der Umgebungsluft oder aus Industrieprozessen, die nicht vermieden werden können.
Twelve und Sunfire heißen zwei weitere Startup-Unternehmen, die auf diese Weise Synthesegas gewinnen, und anschließend Düsentreibstoff, Rohöl oder Kerosin daraus machen. Letztlich entsteht so eine Art „Carbon-Tech-Industrie“, die mehrere Aspekte miteinander verbindet: Das Klimagas Kohlendioxid langfristig zu binden, und dabei zeitgleich das Herausholen von weiterem Kohlenstoff in Form fossiler Rohstoffe überflüssig macht.
![Ein Reaktor, mit dem man aus CO2 Flugzeugtreibstoff herstellen kann.](/sites/default/files/styles/original_small/public/2022-10/CO2%20als%20Rohstoff%20Twelve%20Reaktor%20Flugzeugtreibstoff.jpg.webp?itok=Dz8X8zNO 480w, /sites/default/files/styles/original_medium/public/2022-10/CO2%20als%20Rohstoff%20Twelve%20Reaktor%20Flugzeugtreibstoff.jpg.webp?itok=zx27466k 768w, /sites/default/files/styles/original_large/public/2022-10/CO2%20als%20Rohstoff%20Twelve%20Reaktor%20Flugzeugtreibstoff.jpg.webp?itok=nvCrdvdG 1024w, /sites/default/files/styles/original_full/public/2022-10/CO2%20als%20Rohstoff%20Twelve%20Reaktor%20Flugzeugtreibstoff.jpg.webp?itok=4lxHX3DY 1200w)
Abbildung 4: Solche Reaktoren nutzt Twelve, um Flugzeugtreibstoff mit CO2 als Rohstoff herzustellen (Quelle: Twelve)
Doch ein Handicap bleibt momentan noch: Viele der genannten Ansätze sind heute erst im Pilotmaßstab verfügbar. Lange Zeit war der Preis im Vergleich zur fossilen Lösung wie etwa beim Kerosin für die Luftfahrt eine entscheidende Hürde.
Durch die Energiekrise ändern sich aber die Preise für Produkte, die auf fossilen Energieträgern basieren – und machen insbesondere Diesel und Kerosin teurer. In diese Lücke könnten die weit mehr als 350 Startups stoßen, die etwas Magisches schaffen: Aus Luft (Kohlendioxid), Wasser (Wasserstoff) und erneuerbarer Energie neue, klimafreundliche Produktwelt zu kreieren.
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